Die Schweiz und die USA wollen den Austausch bei der Berufsbildung vertiefen. Dies haben am Montag Bundespräsident Johann Schneider-Ammann und US-Vizepräsident Joe Biden bei einem Treffen am Flughafen Zürich vereinbart.
Lanciert worden war die verstärkte Zusammenarbeit der beiden Länder bei der Berufsbildung mit der Teilnahme von Jill Biden am ersten internationalen Berufsbildungskongress der Schweiz 2014 in Winterthur. Die «Second Lady» hatte sich damals beeindruckt gezeigt von der Berufslehre, vom «unique swiss model».
Im Unterschied zum Schweizer System der Berufsbildung holen sich in den USA die Jugendlichen die praktische Ausbildung nicht in einem Unternehmen, sondern lernen den Beruf komplett in der Schule. Der oftmals schwierige Einstieg in die Wirtschaft folgt erst danach.
Bundespräsident Schneider-Ammann empfing am Montag Joe und Jill Biden am Flughafen Zürich zu einem Gespräch. Der Vizepräsident führt die US-Regierungsdelegation am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos an, das am Mittwoch beginnt.
Dank an Schweiz für Rolle bei Gefangenen-Austausch
Ausser über die Kooperation im Bildungsbereich sprachen die beiden Politiker bei ihrem informellen Treffen über internationale Fragen und die engen Beziehungen der beiden Staaten. Wie das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung mitteilte, unterstrich Biden den Dank der Vereinigten Staaten für die «wichtige Unterstützung» der Schweiz beim unlängst erfolgten US-iranischen Gefangenen-Austausch.
Der Bundespräsident unterstrich das grosse Interesse der Schweiz am Stand der laufenden Verhandlungen zwischen den USA und der Europäischen Union über das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP). Schneider-Ammann erklärte, die Schweiz zähle darauf, dass für Drittstaaten eine Tür offen stünde, sich dem Abkommen gegebenenfalls anzuschliessen.
Beide Seiten betonten am Montag die ausgezeichneten Beziehungen der Schweiz und der USA. Am Mittwoch eröffnen Schneider-Ammann und Biden das WEF in Davos.