Bundespräsident Johann Schneider-Ammann ist am Mittwoch vom kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos in Bogotá zum offiziellen Besuch empfangen worden. Im Zentrum der Gespräche mit mehreren Ministern stand der Friedensprozess in Kolumbien.
«Das absehbare Ende des ältesten bewaffneten Konflikts auf dem amerikanischen Kontinent ist eine der Entwicklungen der Gegenwart, die hoffnungsvoll stimmt», sagte Schneider-Ammann gemäss einer Mitteilung des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF).
Die Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) kämpften seit mehr als 50 Jahren gegen den kolumbianischen Staat und gegen Grossgrundbesitzer. In dem Konflikt wurden mindestens 220’000 Menschen getötet, 5,3 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. Seit 2001 leistete die Schweiz ein umfassendes Engagement zur Förderung des Friedens.
Am 23. Juni dieses Jahres haben die beiden Konfliktparteien einen Waffenstillstand geschlossen. Das Schlussabkommen zur Beendigung des Konflikts und zum Aufbau eines dauerhaften Friedens soll nun in der Schweiz aufbewahrt werden. Die Schweiz werde Kolumbien auch in der Nachkonfliktzeit begleiten und unterstützen, sagte Schneider-Ammann gemäss Mitteilung weiter. Zur Entwicklungsstrategie wurde am Mittwoch eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet.
Ausserdem unterzeichneten die Schweiz und Kolumbien zwei Visa-Abkommen und ein Luftverkehrs-Abkommen, das zu rechtlichen Erleichterungen für die Fluggesellschaften beider Länder führt, wie das WBF schreibt. Weiter wurden auch Gespräche über die wirtschaftliche Entwicklung geführt.
Nach dem Besuch in Kolumbien reist die Schweizer Delegation weiter nach Brasilien. Auf dem Programm steht ein Treffen mit der Regierung und der Besuch der Eröffnung der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.