Die Kontingente für Drittstaaten sollten nach Ansicht von Bundespräsident Johann Schneider-Ammann wieder auf 8500 erhöht werden. Im letzten Jahr waren diese Kontingente um 2000 auf 6500 gekürzt worden.
«Die Kontingente, die wir damals gekürzt haben, sollte man neu wieder zur Verfügung stellen», sagte Schneider-Ammann am Donnerstag in einem Interview mit dem «Echo der Zeit» von Schweizer Radio SRF, das über Twitter verbreitet wurde. Es wäre ein Zeichen an die Wirtschaft, dass die Politik helfen wolle.
Dabei gehe es vor allem darum, Top-Spezialisten aus Drittstaaten zu beschäftigen. Erfahrungsgemäss führten solche Anstellungen zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze: Im Durchschnitt würden durch die Anstellung eines Top-Shots aus einem Drittstaat vier bis sechs zusätzliche Stellen in der Schweiz geschaffen.
Kontingente fast ausgeschöpft
Die Drittstaatenkontingente für das laufende Jahr sind fast ausgeschöpft. Einige Kantone haben jedoch noch Reserven. Justizministerin Simonetta Sommaruga hatte deshalb diese Woche in der Fragestunde des Nationalrats vorgeschlagen, dass sich die Kantone gegenseitig aushelfen.
Grundsätzlich habe der Bundesrat die Möglichkeit, weitere Kontingente zu sprechen, sagte Sommaruga. Auf der anderen Seite sei der Bundesrat aber mit dem Ja zur Masseneinwanderungsinitiative aufgefordert worden, die Zuwanderung zu beschränken. Sie kündigte an, dass sich der Bundesrat in nächster Zeit mit dem Thema befassen werde.
Kantone machen Druck
Vor allem die Kantone drängen den Bund, die Kontingente für ausländische Fachkräfte aus Drittstaaten wie den USA bereits in diesem Jahr zu erhöhen. Für nächstes Jahr fordern sie die Anhebung auf das Niveau von 2014. Damals gab es insgesamt 8500 Bewilligungen für Drittstaatler: 3500 B-Bewilligungen und 5000 L-Bewilligungen für Kurzaufenthalter.
Nach dem Volks-Ja zur SVP-Zuwanderungsinitiative kürzte der Bundesrat die Drittstaaten-Kontingente: 2015 gab es noch 6500 Bewilligungen, davon 2500 B-Ausweise.