China etabliert sich in der Welt der Supercomputer zu einer festen Grösse. Zum dritten Mal in Folge stellt das Land den schnellsten Supercomputer der Welt. Europas schnellster Rechner ist weiterhin der «Piz Daint» am Swiss National Supercomputing Centre in Lugano.
China hält die Konkurrenz weit auf Abstand: Die Anlage «Tianhe-2» wird mit einer Leistung von 33,86 Petaflops (Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde) an der National University of Defense Technology (NUDT) in Guangzho betrieben.
Mit ihrer Leistung ist sie nahezu doppelt so schnell wie die Nummer zwei: «Titan» arbeitet mit 17,59 Petaflops an der Oak Ridge National Laboratory und wird vom US-Energieministerium genutzt. «Piz Daint» am CSCS rangiert auf Platz sechs der Liste der «Top 500» Supercomputer. Die Anlage schafft 6,27 Petaflops.
Die USA stellen traditionell unter den «Top 500» die meisten Supercomputer, diesmal sind es 233 Systeme. Unter den Top Ten sind die Vereinigten Staaten mit insgesamt sechs Supercomputern vertreten. Neben China, der Schweiz und Deutschland belegt auch Japan einen Platz.
Sechs Schweizer Anlagen
Waren es vor einem halben Jahr noch 63 Systeme, ist China heute bereits mit 76 Supercomputern in der «Top 500» vertreten – und liegt damit bereits gleichauf mit Grossbritannien. Die Schweiz hat sechs Anlagen auf der Liste, von der alle ausser einer an der ETH Lausanne (EPFL) am Swiss National Supercomputing Centre (CSCS) stehen.
Mit Abstand die meisten Prozessoren liefert den Angaben der Herausgeber zufolge der Chiphersteller Intel (85,4 Prozent). IBM Power-Prozessoren haben einen Anteil von 8 Prozent, Opteron-Prozessoren von AMD nutzen nur noch 6 Prozent der Systeme. 39 Prozent der Systeme stammen von dem PC-Hersteller HP, 33 Prozent von IBM, 10 Prozent steuert der Supercomputer-Spezialist Cray bei.
Die «Top 500» wird zwei Mal im Jahr zur Eröffnung der International Supercomputer Conference herausgegeben, die abwechselnd in den USA und in Deutschland stattfindet. Diesmal treffen sich die Supercomputerexperten noch zum 26. Juni in Leipzig. Die Liste geht zurück auf die Initiative des Mannheimer Informatikers Hans Werner Meuer, der im Januar starb.