Der FC Luzern verhindert in letzter Minute eine herbe Enttäuschung nach einer grossartigen Saison und erzielt dank Marco Schneuwly den 2:2-Ausgleich gegen Sion, das die Europa League verpasst.
Mit diesem Last-Minute-Ausgleich sichern sich die Innerschweizer Tabellenrang 3. Bis zu dieser Szene hatten nur noch wenige der über 14’000 FCL-Anhänger an eine solche Wende nach einem ernüchternden 0:2-Rückstand geglaubt. Zu wenig hatte in diesem Spiel zusammengepasst. Der Biss war nicht mehr da im Luzerner Spiel nach der Sicherstellung der Europa-League-Qualifikation am letzten Sonntag in St. Gallen. Sion dagegen kämpfte bis zum Umfallen um jeden Ball und um den letzten Strohhalm, sich doch noch auf die europäische Bühne zu hieven. Durch das 2:2 im letzten Augenblick und dem gleichzeitigen Erfolg der Grasshoppers in Basel aber stehen die Walliser nun mit leeren Händen da.
Theofanis Gekas schien bis in die Nachspielzeit der Glücksbringer für die Walliser zu sein. In der 35. Minute traf der Grieche nach einer butterweichen Flanke von Vincent Rüfli mit dem Kopf unhaltbar zum 1:0 für Sion ins Netz. Und nach einer Stunde war der Altmeister erneut zur Stelle, als ihn Carlitos mit einem Kopfball in die Tiefe bediente. Gekas scheiterte zwar im ersten Versuch noch an FCL-Goalie David Zibung, im Nachschuss traf er jedoch sicher unter die Latte.
Die Innerschweizer standen diesem Zweitore-Rückstand langezeit machtlos gegenüber. Sion stand sehr kompakt und verriegelte den eigenen Strafraum gekonnt. Erst eine unglückliche Intervention des ehemaligen Luzerners Elsad Zverotic brachte den Gastgeber in der 69. Minute wieder ins Spiel zurück. Der Sittener Aussenverteidiger fälschte eine Hereingabe von FCL-Captain Claudio Lustenberger unglücklich ins eigene Tor ab. Für die Erlösung des FCL sorgte schliesslich Marco Schneuwly in der dritten Nachspielminute. Vor dem Spiel noch als bester FCL-Spieler der Saison gefeiert, traf der Topskorer nach einer weiten Flanke von Jakob Jantscher mit dem Kopf unhaltbar ins Netz. Es war der 16. Saisontreffer von Marco Schneuwly, der dem FCL damit die drittbeste Saison seit Einführung der Zehnergruppe bescherte. Nur einmal (2011/12) waren die Innerschweizer noch einen Rang besser klassiert, nur einmal auch hatten sie mehr Punkte in einer Saison erobert (2009/10).
Luzern – Sion 2:2 (0:1)
14’687 Zuschauer. – SR Hänni. – Tore: 35. Gekas (Rüfli) 0:1. 59. Gekas (Carlitos) 0:2. 69. Zverotic (Eigentor) 1:2. 93. Marco Schneuwly (Jantscher) 2:2.
Luzern: Zibung; Thiesson, Affolter, Puljic, Lustenberger; Kryeziu (62. Haas), Neumayr (72. Fandrich); Christian Schneuwly (62. Yesil), Jantscher, Hyka; Marco Schneuwly.
Sion: Mitrjuschkin; Zverotic, Ndoye, Ziegler, Rüfli; Zeman, Salatic, Sierro, Carlitos (94. Gueye); Gekas, Léo (92. Quentin).
Bemerkungen: Luzern ohne Frey (gesperrt), Arnold und Brandenburger (beide verletzt). Sion ohne Assifuah, Konaté, Fernandes (alle gesperrt), Vanczak (krank), Adao, Bia, Cichero, Cmelik, Follonier, Kouassi, Lacroix, Mboyo, Pa Modou und Voser (alle verletzt). Verwarnungen: 30. Zeman (Reklamieren), 43. Léo (Unsportlichkeit), 48. Kryeziu (Foul), 64. Lustenberger (Foul), 67. Rüfli (Foul).