Die Stabhochspringerin Nicole Büchler wartet nach dem Meeting Spitzenleichtathletik Luzern mit einer schönen Geste auf. Sie verzichtet zu Gunsten von Sprinter Jimmy Vicaut auf 5000 Dollar.
Büchler war mit ihrer Siegerhöhe von 4,70 m die einzige Athletin, welche am Dienstag auf der Allmend die erforderliche Leistung für eine Beteiligung am Jackpot von 20’000 Dollar regulär erfüllt hat. Im Toprennen über 100 m der Männer ereignete sich jedoch Kurioses: Der französische Europarekordhalter und Jahresbeste Jimmy Vicaut bekam nicht mit, dass es einen Fehlstart gab, zog voll durch und passierte die Ziellinie nach 9,98 Sekunden. Mit dieser Zeit hätte er ebenfalls am Jackpot partizipiert. Das Rennen wurde allerdings logischerweise wiederholt, worauf Vicaut in 10,08 Sekunden siegte. Damit wäre er leer ausgegangen.
Aus Goodwill erhielt Vicaut nun doch 10’000 Dollar. Für die eine Hälfte kam das Meeting selber auf. OK-Präsident Max Plüss bezeichnete die Leistung des Franzosen als «unglaublich». Zudem erhoffen sich die Organisatoren durch diese Aktion weitere Starts von Vicaut in Luzern. «Wir wollten es uns mit ihm nicht verderben», so Plüss.
Die restlichen 5000 Dollar «spendete» Büchler. «Ich habe im Sinne des Fairplay so entschieden», sagte die 32-jährige Bielerin. Auch 15’000 Dollar seien für sie viel Geld. Zudem sei sie sich bewusst, dass das Meeting in Luzern nicht in Geld schwimme. Büchler sah den Lauf von Vicaut und versetzte sich in dessen Lage: «Ich wäre wahnsinnig enttäuscht, wenn mir so etwas passiert wäre.» Ein Dankeschön gab es bereits aus dem Lager von Vicaut, meldete sich doch der Manager per Telefon bei Büchler.