Mit einer grossen Schau feiern die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 2012 Raffaels Kultbild „Sixtinische Madonna“. Unter dem Titel „Die schönste Frau der Welt wird 500“ sind vom 26. Mai bis 26. August Vorträge und Veranstaltungen zu dem Gemälde geplant.
„Wir erzählen, wie die Sixtina zum Mythos wurde“, sagte der Kurator Andreas Henning. Rund 140 Objekte, darunter Leihgaben der bedeutendsten Museen der Welt, sollen Auskunft geben über die Wahrnehmung des Bildes, seine Vervielfältigung und Verfälschung.
Die „Sixtinische Madonna“ ist ein Hauptwerk des italienischen Malers Raffaelo Santi (1483-1520) und ein Meisterwerk der Hochrenaissance. Es entstand 1512/13 für die Klosterkirche San Sisto im norditalienischen Piacenza.
Papst Julius II. als Auftraggeber
Auftraggeber war wahrscheinlich Papst Julius II., Anlass der Beitritt Piacenzas zum Kirchenstaat im Sommer 1512. Spätestens zur Weihe des Kirchenneubaus 1514 kam es auf den Hauptaltar. Das Bild zeigt eine göttliche Erscheinung (Epiphanie).
Die Gottesmutter tritt mit dem Jesuskind auf einem Wolkenteppich schwebend zwischen geöffneten Vorhängen auf den Betrachter zu. Weltberühmt wurde das Bild vor allem durch zwei pausbäckige Engel am unteren Bildrand. Raffael fügte die Figuren an der Schwelle zur irdischen Welt zuletzt hinzu, um das Werk optisch zusammenzuführen.
Die „Sixtinische Madonna“ wurde nach zweijähriger Verhandlung an den sächsischen Kurfürsten August III. verkauft. Sie gehört seit 1754 zur Dresdner Gemäldesammlung und ist eines der Hauptwerke der heutigen Gemäldegalerie Alte Meister im Semperbau des Zwinger.