Im ehemaligen Haus des Waadtländer Schriftstellers Charles-Ferdinand Ramuz wird ein Museum von 100 Quadratmetern eingerichtet, das vor allem die Schreibstube zeigt. Die Behörden von Pully VD gaben für das umstrittene Projekt grünes Licht.
Das Parlament der Waadtländer Gemeinde Pully in unmittelbarer Nachbarschaft zu Lausanne sprach am Mittwochabend mit grosser Mehrheit einen Kredit von 1,18 Millionen Franken und bewilligte zudem die Gründung der Stiftung «La Muette», die den Namen des rosafarbenen Hauses trägt.
Die Gemeinde Pully arbeitete beim Projekt mit der Familie des berühmten Schriftstellers zusammen. Nach dem Tod der einzigen Tochter von Ramuz 2012 war es der Wunsch der Familie, dass ein Teil des Hauses öffentlich wird, wie der Gemeindepräsident von Pully, Gilles Reichen, am Mittwochabend vor dem Gemeindeparlament sagte.
Um das Projekt gab es eine Polemik. Ein Komitee zur Rettung des Hauses kritisierte, dass die Wohnung von Charles-Ferdinand Ramuz im ersten Stock des Hauses mitsamt seinem gut erhaltenen Interieur unwiederbringlich zerstört wird.
Komitee kämpft weiter
Nur die Schreibstube im Erdgeschoss wird für das Museum berücksichtigt. Im Rest des Hauses sollen Wohnungen entstehen. Das Komitee will weiter dafür kämpfen und allenfalls bei der öffentlichen Auflage des Bauprojekts Beschwerde einreichen.
Charles-Ferdinand Ramuz, dessen Bücher wie «Derborence» auch in der Deutschschweiz noch oft in der Schule gelesen werden, lebte ab 1930 bis zu seinem Tod 1947 in der «Muette». Ein Porträt von Ramuz ziert heute die Schweizer Banknote über 200 Franken.