Wegen Smogalarms haben die Behörden der iranischen Hauptstadt Teheran die Schliessung aller Schulen angeordnet, die voraussichtlich auch am Montag gelten soll. Die Anordnung gilt sowohl für Teheran als auch für die nahe gelegenen Städte Schar-Rey und Islam-Schahr.
Dies sagte ein Behördensprecher am Samstag im Staatsfernsehen. Bestimmte Fabriken müssen eine Woche lang ihren Betrieb einstellen. Teheran liegt zwischen Bergen eingekesselt. Die Teheraner Behörden rieten Älteren, Kindern und Kranken, zu Hause zu bleiben. Die Polizei schränkte nach eigenen Angaben den Verkehr im Zentrum der Stadt ein.
Die Luftverschmutzung erreichte in der Metropole mit ihren geschätzten 14 Millionen Einwohnern neue Rekordwerte. Auf dem Luftgüteindex stieg die Belastung am vergangenen Montag auf durchschnittlich 162 Punkte, was nach den Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Alarmstufe rot entspricht. Normale, als gesundheitlich praktisch unbedenkliche Werte auf dem Index liegen zwischen 0 und 50.
Fünf Millionen Autos zugelassen
Die Luftverschmutzung in Teheran wird zu 80 Prozent den Fahrzeugabgasen zugeschrieben. In der iranischen Hauptstadt sind rund fünf Millionen Autos zugelassen. Daneben sind etwa ebenso viele Mopeds und andere motorisierte Zweiräder in Betrieb.
«Wir können nicht atmen, meine Augen jucken, mein Kopf tut weh», sagte ein Taxifahrer, der sich als Chosro vorstellte. «Ein grauer Nebel hängt über der Stadt, man kann nicht mal mehr die Berge sehen», klagte die Teheranerin Hedijeh.
Teheran ist weltweit eine der am stärksten verschmutzten Hauptstädte. 2012 wurde nach Statistiken des iranischen Gesundheitsministeriums der Tod von 4500 Einwohnern Teherans durch die Luftverschmutzung mitverursacht. Die Behörde für die Messung der Luftqualität stellte fest, dass es in Teheran im Verlauf der letzten 16 Jahre nur 219 Tage mit «reiner Luft» gab.