Kanada verpasst es in Köln, zum dritten Mal hintereinander Weltmeister zu werden. Die Nordamerikaner verlieren im Final gegen Schweden 1:2 nach Penaltyschiessen. Für Schweden ist es der 10. Titel.
Kanada und Schweden standen sich seit der Einführung der K.o.-Phase im Jahr 1992 zum vierten Mal in einem WM-Final gegenüber und zum ersten Mal setzten sich die Nordländer durch. In den Endspielen 2003 (2:3 n.V.) und 2004 (3:5) hatten die Schweden jeweils Zweitore-Führungen verspielt. Diesmal brachten sie ein 1:0 nicht über die Zeit.
Im Penaltyschiessen klappte es dann aber doch noch. Während bei den Schweden Nicklas Bäckström und Oliver Ekman-Larsson trafen, scheiterten sämtliche Kanadier Es war erst das zweiten Mal nach 1994, dass ein Shootout über den WM-Titel entscheiden musste. Damals war es Kanada (gegen Finnland) gewesen, welches das bessere Ende für sich behalten hatte.
Die 17’363 Zuschauer mussten sich bis zur 40. Minute gedulden, ehe der erste Treffer der Partie fiel, der erst noch ein Shorthander war. Dabei beanspruchte der schwedische Verteidiger Victor Hedman einiges Glück. Dessen an und für sich harmloser Schuss von der blauen Linie sprang vor dem Tor mehrmals auf, worauf ihn der kanadische Goalie Calvin Pickard zwischen den Schonern passieren liess. Allerdings kam für Pickard erschwerend hinzu, dass zwei Schweden vor dem Gehäuse standen.
In der 42. Minute machten es die Kanadier im Powerplay besser. Mitch Marner schoss aufs Tor, wo Ryan O’Reilly den Puck dank grossem Willen am schwedischen Goalie Henrik Lundqvist vorbeibrachte. Der Stürmer der Buffalo Sabres reüssierte zum sechsten Mal an diesem Turnier.
Es war kein hochklassiger Final, vielmehr lebte er von der Spannung und vom ampf. An fehlenden Torchancen auf beiden Seiten mangelte es allerdings nicht, oft fehlte aber auch die Genauigkeit in den Abschlüssen. Ausserdem überzeugten beide Goalies. Die Kanadier hatten zudem zweimal Pech, scheiterten doch Mark Scheifele (10.) und Jeff Skinner (22.) je einmal am Pfosten.
Eine besondere Genugtuung ist der WM-Triumph für Henrik Lundqvist. Der Keeper der New York Rangers, unbestritten einer der besten seines Faches, war sowohl 2003 als auch 2004 bei den bitteren Niederlagen dabei gewesen. Nun gehörte zu den Matchwinnern und durfte erstmals eine WM-Goldmedaille in Empfang nehmen.
Die Kanadier ihrerseits vergaben mit der Niederlage die Chance, mit dem 27. WM-Titel zu Rekordweltmeister Russland aufzuschliessen.