Mit einem in letzter Minute errungenen 2:1-Heimsieg gegen den EM-Finalisten Frankreich bringt Schweden neues Leben in die WM-Qualifikationsgruppe A.
Das Geschehen in Stockholm war fast schon dramatisch, obwohl die Partie über weite Strecken langweilig war. Nach fast einer halben Stunde lautete das Verhältnis der Torschüsse 0:0.
Die Geschichte des Spiels schrieben zwei Schweden, die ihr Geld in Frankreich verdienen, zwei Teamkollegen von François Moubandje bei Toulouse: Kurz vor der Pause erzielte Jimmy Durmaz mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze das 1:1, und in der 94. Minute, nur Sekunden vor dem Abpfiff, schoss der finnischstämmige Ola Toivonen aus grosser Distanz nach einem unglaublichen Fehler von Frankreichs Goalie Hugo Lloris das 2:1. Die Franzosen waren nach 37 Minuten dank einem schönen Schuss von Olivier Giroud in Führung gegangen.
Schwedens Sieg macht das Rennen um die ersten zwei Plätze wieder völlig offen. Die Schweden und die Franzosen sind jetzt punktgleich, die Niederlande folgt drei Punkte dahinter. Nach dem ersten Spiel der dritten Amtsperiode von Trainer Dick Advocaat darf die Niederlande Hoffnung schöpfen, am Ende doch nicht zum zweiten Mal in Folge eine Endrunde zu verpassen. Allerdings durfte dies angesichts des bescheidenen Gegner Luxemburg (5:0) auch so erwartet werden.
Arjen Robben hatte schon beim mühevollen 3:1-Sieg in Luxemburg letzten November in der ersten Halbzeit das 1:0 erzielt. Diesmal traf der Ausnahmekönner auf die ihm eigene Art nach einem schnellen Rush in den Strafraum. Nach 35 Minuten dürfte sich auch Galatasarays Wesley Sneijder sehr gefreut haben. Er erzielte das 2:0 von der Strafraumgrenze an seinem 33. Geburtstag – und im 131. Länderspiel, mit dem er Goalie Edwin van der Sar als niederländischen Rekordinternationalen ablöste. Die drei weiteren Tore fielen nach der Pause.
Belgier setzen sich ab
In der Gruppe H setzten die hochfavorisierten Belgier ihren Siegeszug mit dem fünften Erfolg im sechsten Spiel (bei einem Remis) fort. Serie-A-Goalgetter Dries Mertens von Napoli traf in Estland nach einer halben Stunde zum 1:0. Die Aufgabe der Belgier wurde später dadurch weiter erleichtert, dass der Este Artjom Dimitrjew kurz vor der Pause wegen eines rüden Fouls die Rote Karte sah. In der zweiten Hälfte fiel das fällige und alles klar machende 2:0.
Mit dem Sieg in Estland kommt Belgien der direkten WM-Qualifikation einen grossen Schritt näher. Die Verfolger Bosnien-Herzegowina und Griechenland spielten gegeneinander 0:0, sodass die Belgier nunmehr eine Reserve von vier respektive fünf Punkte haben.
Resultate und Tabellen. Gruppe A:
Niederlande – Luxemburg 5:0 (2:0). – Rotterdam. – SR Frankowski (POL). – Tore: 21. Robben 1:0. 34. Sneijder 2:0. 62. Wijnaldum 3:0. 70. Promes 4:0. 84. Janssen (Foulpenalty) 5:0.
Niederlande: Cillessen; Veltman, De Vrij, Hoedt, Blind; Wijnaldum, Sneijder (83. Ake), Strootman; Robben (73. Lens), Janssen, Depay (66. Promes).
Schweden – Frankreich 2:1 (1:1). – Stockholm. – SR Atkinson (ENG). – Tore: 37. Giroud 0:1. 43. Durmaz 1:1. 94. Toivonen 2:1.
Frankreich: Lloris; Sidibé, Varane, Koscielny, Mendy; Pogba, Matuidi; Sissoko, Griezmann (75. Mbappé), Payet (76. Lemar); Giroud.
Weissrussland – Bulgarien 2:1 (1:0). – Borisow. – SR Jug (SLO). – Tore: 33. Siwakow (Foulpenalty) 1:0. 80. Sawizki 2:0. 91. Dyakov 2:1.
1. Schweden 6/13 (12:4). 2. Frankreich 6/13 (11:5). 3. Niederlande 6/10 (13:6). 4. Bulgarien 6/9 (9:12). 5. Weissrussland 6/5 (4:11). 6. Luxemburg 6/1 (6:17).
Gruppe H:
Estland – Belgien 0:2 (0:1). – Tallinn. – Tore: 31. Mertens 0:1. 86. Chadli 0:2.
Belgien: Courtois; Alderweireld, Vertonghen, Kompany; Fellaini, Witsel; Chadli, Mertens (81. Batshuayi), De Bruyne, Carrasco; Romelu Lukaku.
Bemerkungen: Belgien ohne Eden Hazard (verletzt). 44. Rote Karte gegen Dmitrjew (EST/Foul).
Bosnien-Herzegowina – Griechenland 0:0. – Zenica. – 11’000 Zuschauer.
Gibraltar – Zypern 1:2 (1:1). – 488 Zuschauer (in Faro/POR). – Tore: 10. Roy Chipolina (Eigentor) 0:1. 30. Hernandez 1:1. 87.Sotiriou 1:2.
1. Belgien 6/16 (24:2). 2. Griechenland 6/12 (10:3). 3. Bosnien-Herzegowina 6/11 (13:5). 4. Zypern 6/7 (5:9). 5. Estland 6/4 (5:17). 6. Gibraltar 6/0 (3:24).