Diese Wendung im Streit um den schwedischen Haftbefehl gegen Julian Assange kommt überraschend: Die Staatsanwälte wollen den Wikileaks-Gründer nun doch in der ecuadorianischen Botschaft in London verhören.
Das hatte die Anklage zuvor stets ausgeschlossen und verlangt, Assange solle nach Schweden kommen, um sich Vorwürfen der sexuellen Belästigung an zwei Frauen aus dem Jahr 2010 zu stellen.
Jetzt wollen die Staatsanwälte Assange so schnell wie möglich verhören, weil einige der Taten, derer er verdächtigt wird, im August 2015 verjähren, wie es in einer Mitteilung am Freitag hiess.
Assange akzeptiert den Vorschlag der Staatsanwälte und will kooperieren, wie sein Anwalt am Freitag sagte. Sein Mandant sei «glücklich» über diesen Fortschritt in den Untersuchungen über die Vorwürfe, die er nach wie vor bestreitet.
Der Anwalt einer der beiden Frauen, die Assange der sexuellen Belästigung bezichtigen, zeigte sich über den Vorschlag der Staatsanwälte ebenfalls erfreut.
Assange will in der Botschaft einer Auslieferung entgehen. Seine Anwälte waren zuletzt bis vor das höchste Gericht Schwedens gezogen, um eine Aufhebung des Haftbefehls zu erreichen. Vor einem Berufungsgericht waren sie mit der Forderung zuletzt gescheitert.