Schwedischer Botschafter entschuldigt sich bei CVP-Politikerin

In der Affäre um geheime Dokumente der schwedischen Botschaft zur Abstimmung über die Gripen-Kampfjets hat sich der schwedische Botschafter bei der CVP-Politikerin Ida Glanzmann-Hunkeler entschuldigt. Glanzmann war in den Dokumenten als «uncharismatisch» bezeichnet worden.

Christophe Darbellay und Ida Glanzmann-Hunkeler (Archiv) (Bild: sda)

In der Affäre um geheime Dokumente der schwedischen Botschaft zur Abstimmung über die Gripen-Kampfjets hat sich der schwedische Botschafter bei der CVP-Politikerin Ida Glanzmann-Hunkeler entschuldigt. Glanzmann war in den Dokumenten als «uncharismatisch» bezeichnet worden.

Der schwedische Botschafter in der Schweiz hat sich bei der CVP-Politikerin Ida Glanzmann-Hunkeler entschuldigt. In geheimen Dokumenten der schwedischen Botschaft zur Gripen-Abstimmung war sie als «uncharismatisch» bezeichnet worden.

Sie habe die Entschuldigung angenommen – die Angelegenheit sei für sie erledigt, sagte Glanzmann der Nachrichtenagentur sda und bestätigte damit einen Artikel der Zeitung «Blick» vom Montag.

Radio veröffentlichte Dokumente

Das schwedische Radio hatte vergangene Woche die drei auf Englisch übersetzten vertraulichen Dokumente aus der schwedischen Botschaft in der Schweiz veröffentlicht.

Darin beschreibt die Botschaft ausführlich die Kampagne zur Gripen-Abstimmung und berichtet unter anderem über intensive Kontakte mit dem Verteidigungsdepartement (VBS) und über ein Gespräch des Botschafters mit Bundesrat Ueli Maurer. Die Veröffentlichung warf Fragen über die Rolle Schwedens im Abstimmungskampf auf.

CVP schickte Brief an Botschaft

Die CVP beschwerte sich vergangene Woche bei der schwedischen Botschaft. In dem von Parteipräsident Christophe Darbellay unterzeichneten Brief, der die Partei der sda auf Anfrage weiterleitete, zeigte sich die CVP «erstaunt und befremdet» über die Dokumente.

Die Art und Weise, wie die Partei und deren Exponenten von der Botschaft beschrieben wurden, sei respektlos. Die schwedische Botschaft nahm gegenüber der sda bis am späten Montagnachmittag nicht Stellung.

Partei gab politische Federführung ab

Die CVP hat die politische Leitung der Pro-Kampagne am vergangenen Samstag abgegeben. Sie begründete dies mit den «jüngsten Diskussionen um die Einmischung Schwedens, des Flugzeugbauers Saab und des Verteidigungsministerin in den Abstimmungskampf».

Die CVP hatte bislang die Federführung der bürgerlichen Parteien inne, die eigentliche Kampagne für den Kauf der schwedischen Flugzeuge führt der Verein für eine sichere Schweiz (VSS). Das Stimmvolk wird am 18. Mai entscheiden, ob die Schweiz die schwedischen Gripen-Kampfjets kaufen soll.

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