Der Oscar-gekrönte US-Regisseur Jonathan Demme ist tot. Demme, der bei Filmen wie «Das Schweigen der Lämmer» Regie geführt hatte, sei am Mittwochmorgen 73-jährig in seiner Wohnung in New York gestorben, sagte seine Sprecherin. Er habe an Speiseröhrenkrebs gelitten.
Seine Frau und seine drei Kinder seien bei ihm gewesen. Die Familie habe eine kleine Beerdigung im privaten Kreis geplant, sagte Demmes Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa weiter.
Demme arbeitete in Hollywood mit den grössten Schauspielern und holte Stars wie Meryl Streep, Tom Hanks, Anne Hathaway und Anthony Hopkins vor die Kamera. Nun trauern Stars und Kollegen um den Schöpfer von unvergesslichen Filmen wie «Das Schweigen der Lämmer» und «Philadelphia».
«Jonathan Demme war ein grossartiger Künstler, Wohltäter, Aktivist und ein hilfreicher Kollege», schrieb Regisseur Ron Howard auf Twitter. Man werde ihn sehr vermissen. Oscar-Preisträger Barry Jenkins («Moonlight») würdigte Demme auf Twitter als eine «gewaltige Seele». Er sei der «liebenswerteste, grosszügigste» Mensch gewesen.
Auch viele Schauspieler, darunter Tom Hanks, Elijah Wood und Christine Lahti, bekundeten ihre Trauer. Demme sei einer der grossartigsten Menschen gewesen, sagte Oscar-Preisträger Hanks. «Er zeigte uns, was für ein grosses Herz ein Mensch haben kann», sagte der Schauspieler der Internetplattform «People.com».
Regisseur, Schauspieler, Produzent
Der 1944 im Bundesstaat New York geborene Demme hatte jahrzehntelang als Regisseur, Schauspieler und Produzent gearbeitet. Für seinen grössten Erfolg «Das Schweigen der Lämmer» Anfang der 1990er Jahre war er unter anderem mit dem Oscar und dem Silbernen Bären der Berlinale ausgezeichnet worden.
Gefeiert wurde Demme auch für das bewegende Aidsdrama «Philadelphia». Die Rolle eines Aidskranken brachte Tom Hanks 1994 einen Oscars ein.
Zuletzt holte Demme Meryl Streep in der Tragikkomödie «Ricki – Wie Familie so ist» (2015) als Rockröhre vor die Kamera. Musik spielte in Demmes Leben eine grosse Rolle. Dokumentarisch hatte er zuvor die Rockband Talking Heads mit der Konzert-Doku «Stop Making Sense» begleitet. Er drehte auch Musikfilme über The Pretenders, Bruce Springsteen und Neil Young.