Obwohl sie Stadtschreiberhäuser durchaus kritisch sieht, freut sich die Aargauer Schriftstellerin Ruth Schweikert auf ihren neuen Job in Deutschland: An diesem Freitag wird sie zur Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim ernannt.
Damit verbunden sind 20’000 Euro Preisgeld und das Wohnrecht für ein Jahr in dem Frankfurter Stadtteil. Es ist der älteste Preis dieser Art in Deutschland, Schweikert ist bereits die 42. Preisträgerin.
Im nächsten Jahr will sie mit einem ihrer fünf Söhne nach Bergen-Enkheim umziehen. «Es ist ja kein grosser kultureller Unterschied, aber es ist doch immer eine Herausforderung, sich in einem Alltag an einem unbekannten Ort einzurichten – das verändert immer auch den Blick auf Selbstverständlichkeiten», sagte sie im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Generell sieht sie Stadtschreiberhäuser als «eine Institution, die man schon kritisch betrachten muss»: Die Orte würden von anderen ausgesucht, manchmal gebe es auch inhaltliche Erwartungen. «Die Frage ist, wer profitiert davon? Eine Gemeinde möchte eine Sichtbarkeit herstellen. Auf der anderen Seite steht die künstlerische Freiheit über allem. Da entsteht ein Spannungsfeld.»