Die Ende November in die Ostschweiz eingeschleppte Schweineseuche PRRS ist besiegt. Sämtliche Nachproben fielen negativ aus, wie das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) mitteilte. Eine über knapp 100 Betriebe verhängte Sperre ist aufgehoben.
Das Virus PRRS war Ende November durch den Import von Sperma von infizierten Tieren aus einer Eberstation in Deutschland in die Schweiz gelangt. In drei Schweinezuchtbetrieben in Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden wurden Infektionen festgestellt.
Am schlimmsten traf es einen Betrieb in der Nähe von Appenzell. Dort ordneten die Behörden eine Notschlachtung von 1200 Sauen und Ferkeln an. Eine Tötungsequipe aus Zürich stand bei der grossangelegten Aktion im Einsatz.
Insgesamt 26 Ostschweizer Betriebe, die Sperma aus der deutschen Eberstation importiert hatten, wurden gesperrt. Über weitere 70 Schweinezuchtbetriebe, die Tiere aus möglicherweise verseuchten Betrieben übernommen hatten, verhängten die Behörden ebenfalls eine Sperre.
9500 Blutproben
Bei umfangreichen Nachkontrollen wurden Blutproben von 9500 Tieren untersucht, wie das BVET schreibt. Alle Proben fielen negativ aus. Damit ist die Schweiz wieder PRRS-frei. Durch das rigorose Vorgehen habe eine Ausbreitung des Virus verhindert werden können, heisst es.
Das Anfang Dezember erlassene Importverbot für Schweinesperma, Eizellen und Embryonen gilt noch bis Ende Januar. Importe soll es erst wieder geben, wenn das BVET mit der Schweinebranche ein sicheres Importregime ausgehandelt hat.
Das PRRS-Virus (Porcines reproduktives und respiratorisches Syndrom) kann bei Schweinen zu Fruchtbarkeitsstörungen, zur Geburt schwacher Ferkel und zu Atemwegbeschwerden führen. Für Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr. Das Fleisch von geschlachteten Tieren kann gegessen werden.