255 Tage wartete Bastian Schweinsteiger auf den Tag. Nun feierte der Weltmeister sein Comeback für Manchester United im Old Trafford. Obwohl es nur ein symbolischer Auftritt ist, feiern ihn die Fans.
Als der Stadionsprecher von Manchester United mit starkem Akzent «Bastian Swainstaiger» ruft, bebt das altehrwürdige Old Trafford beinahe. Tausende applaudieren dem ehemaligen Captain der deutschen Nationalmannschaft, der am Mittwochabend kurz vor Schluss der Partie eingewechselt wird. Dabei ist der Mann des Abends eigentlich ein anderer. Anthony Martial hatte bereits zwei Tore geschossen, als er bei dem Viertelfinalspiel im Ligapokal gegen West Ham United für Schweinsteiger vom Platz geht.
255 Tage lang hat Bastian Schweinsteiger auf diesen Moment gewartet. Zuerst war er verletzt, dann hatte ihn der neue Coach José Mourinho emotionslos aussortiert. Sogar seinen Spind hatte Schweinsteiger räumen müssen und wurde zur U23-Mannschaft verbannt.
Doch Frust darüber hat er sich nie anmerken lassen. Auf Twitter schrieb der 32-Jährige: «Ein Abend mit perfektem Resultat. Danke für den warmen Empfang im Old Trafford». Dabei hatte er zum Zeitpunkt seiner Einwechslung nur noch wenige Minuten zu spielen. Doch das zählte nicht, die Symbolik war wichtiger.
Die Partie gegen West Ham ging mit einem 4:1-Sieg für Manchester zu Ende und war ein langersehnter Befreiungsschlag, von dem man sich nun auch Auswirkungen auf die Premier League erhofft.
Elf Punkte beträgt bereits der Rückstand zu Leader Chelsea, dem Ex-Club von Mourinho, dessen Fähigkeiten allmählich angezweifelt werden. Ein Umstand, der zu Schweinsteigers Comeback beigetragen haben könnte. Hinzu kamen die Verletzung von Michael Carrick und die Sperren von Paul Pogba und Marouane Fellaini.
Dass Mourinho angesichts der Schwierigkeiten, in der Premier League ganz oben mitzuspielen, doch noch auf die Erfahrung von Schweinsteiger setzt, scheint aber trotz des Kurz-Comebacks zweifelhaft. Britische Medien hatten bereits spekuliert, ein Einsatz Schweinsteigers könne vor allem dem Zweck dienen, seinen Wert auf dem Transfermarkt zu erhöhen. Zuletzt hiess es, der Mittelfeldspieler könne zu Chicago Fire in die amerikanische Fussball-Liga MLS wechseln.
Schweinsteiger hatte einen Wechsel bislang stets abgelehnt. Zumindest die Herzen der ManUnited-Fans jedenfalls scheint er mit seinem Ehrgeiz, wieder in den Kader aufzusteigen, erobert zu haben.