Roger Federer richtet es wieder einmal. Mit einem nie gefährdeten 6:3, 6:2, 6:4-Sieg gegen Thiemo de Bakker sichert er dem Schweizer Davis-Cup-Team den zum Verbleib in der Weltgruppe nötigen Punkt.
Das Schweizer Davis-Cup-Team erfüllte die Pflichtaufgabe gegen das ersatzgeschwächte Holland ohne zu brillieren, aber auch ohne zu zittern. Nachdem es die beiden Basler Jugendfreunde Roger Federer und Marco Chiudinelli am Samstag im Doppel verpasst hatten, die Entscheidung frühzeitig herbeizuführen, liess Federer am Sonntag Nachmittag nichts anbrennen. Vor erneut 8000 Fans – insgesamt kamen an den drei Tagen 24’400 Besucher in die Palexpo-Halle – war er der Weltnummer 144 De Bakker technisch und physisch überlegen.
Beide Spieler standen zum dritten Mal in den letzten drei Tagen auf dem Platz, allerdings hatte der Holländer bereits zwei Fünfsätzer in den Beinen. Den erneut begeistert mitgehenden Zuschauern wurde aber eine unterhaltsame Partie mit vielen attraktiven Ballwechseln geboten. Bis zum 4:3 im ersten Satz erspielte sich keiner der beiden Spieler einen Breakball, ehe Federer zum 5:3 der erste Aufschlagdurchbruch gelang. Im zweiten Satz schaffte er Breaks zum 2:1 und zum 4:1, und auch im dritten ging er sogleich 2:0 in Führung. Nach knapp eindreiviertel Stunden verwertete er seinen zweiten Matchball mit einem Ass.
Die ersten beiden Punkte hatten Federer und Stan Wawrinka am Freitag geholt und damit die Möglichkeit einer negativen und blamablen Überraschung bereits vorentscheidend eingedämmt. Wawrinka, der zugab, mental müde zu sein, dürfte froh gewesen sein, dass er im Doppel pausieren durfte und am Sonntag nicht noch einmal antreten musste. Federer holte mit seinem 40. Einzelsieg im Davis Cup bereits zum elften Mal den entscheidenden dritten Punkt für die Schweiz.
Wie es mit dem Davis-Cup-Team, das im vergangenen Jahr die Trophäe gewonnen hat, weitergeht, steht derzeit in den Sternen. Federer und Wawrinka liessen offen, ob sie in der 1. Runde 2016 zur Verfügung stehen werden. Die Bedingungen, um an den Olympischen Spielen in Rio spielen zu können, haben sie jedenfalls vollumfänglich erfüllt. Viel dürfte von der Auslosung am kommenden Mittwoch abhängen. Angesichts der möglichen Gegner sind die Chancen auf ein weiteres Heimspiel sehr gering.