Die Schweiz hat im vergangenen Jahr weniger Kriegsmaterial exportiert als im Vorjahr. Schweizer Unternehmen lieferten für 446,6 Millionen Franken Kriegsmaterial in 71 Länder. Das entspricht einem Rückgang um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Gleichzeitig ist allerdings das Volumen neuer Bewilligungen um 35 Prozent auf 769 Millionen Franken gestiegen, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Dienstag mitteilte. Insgesamt wurden dem SECO 2238 Ausfuhrgesuche unterbreitet. Anders als im Vorjahr wurden keine Gesuche abgelehnt.
Die fünf wichtigsten Empfängerstaaten im vergangenen Jahr waren Deutschland mit Lieferungen im Wert von 130,3 Millionen Franken, Indien (45,5), Indonesien (44,2), die USA (26,3) und Italien (24,4).
An sechster Stelle folgt Pakistan (20,8). Die Arabischen Emirate liegen auf dem zwölften Platz (8,1), Saudi-Arabien auf dem sechzehnten. Nach Saudi-Arabien haben Schweizer Unternehmen Rüstungsgüter im Wert von 5,8 Millionen Franken ausgeführt.
Zu den grossen Geschäften im vergangenen Jahr gehörten die Ausfuhr gepanzerter Radfahrzeuge nach Deutschland sowie die Lieferung von Feuerleitgeräten zu Fliegerabwehrsystemen nach Indien und von Fliegerabwehrsystemen und Ersatzteilen nach Indonesien.
Die Exporte nach Europa machten 53,6 Prozent aller Ausfuhren aus. Im Vorjahr waren es noch über 60 Prozent gewesen. Nach Amerika gingen 10,4 Prozent der Lieferungen, nach Asien 32,3 Prozent, nach Afrika 3,7 Prozent und nach Australien 0,1 Prozent.
Laut einem am Vortag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri kommen rund ein Prozent der weltweiten Waffenexporte aus der Schweiz. Damit rangiert die Schweiz auf Platz 14 der grössten Waffenexporteure.