Während eines zweitägigen Treffens haben in Lausanne rund 40 Fachleute aus 15 Ländern über die Rückgabe von Potentatengeldern diskutiert. Im Zentrum standen die Gelder der ehemaligen Machthaber von Ägypten und Tunesien, welche die Schweiz vor Jahresfrist blockiert hatte.
Die Rückgabe von unrechtmässig erworbenen Vermögenswerten sei ein wichtiges Instrument für die Schweiz, teilte das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag mit. Die Schweiz spiele in diesem Bereich eine „Pionierrolle“: In den letzten 15 Jahren habe sie insgesamt rund 1,7 Milliarden Franken an die Herkunftsländer zurückerstattet.
Als erstes Land überhaupt habe die Schweiz 2011 Vermögenswerte der ehemaligen Machthaber Ägyptens und Tunesiens eingefroren, heisst es in der Mitteilung. Derzeit sind in der Schweiz 410 Millionen Franken aus Ägypten und 60 Millionen aus Tunesien blockiert.
An dem zweitägigen Seminar seien „erste Erkenntnisse und Schlussfolgerungen für die Zukunft“ besprochen worden, schreibt das EDA. Die Tagung fand im Rahmen der 2001 vom EDA lancierten „Lausanner Seminare“ statt. Bei den Treffen soll der Dialog zwischen den von Korruption betroffenen Ländern und den Empfängerländern von Potentatengeldern vertieft werden.