Zum ersten Mal seit 15 Jahren organisiert der Schweizer Eishockeyverband wieder eine Junioren-WM. In Zug und Luzern wird ab heute und während elf Tagen eine Talentschau vom feinsten geboten.
2000 in Kloten und Weinfelden erreichten die Schweizer die Halbfinals. Jungstars wie Mikko Koivu, Kari Lehtonen, Tuomo Ruutu und Ilja Kowaltschuk prägten damals das Turnier. Seither machten auch Alexander Owetschkin, Jewgeni Malkin, Tuuka Rask, Phil Kessel, Patrick Kane, Steven Stamkos, Matt Duchene oder Jordan Eberle an U18-Titelkämpfen erstmals auf sich aufmerksam. Der Slogan, heute schon die Stars von morgen zu sehen, passt auf eine U18-WM bestens.
Die Schweizer steigen in diesen Vergleich wie jedes Jahr als Abstiegskandidat. 2001 in Helsinki erreichte die Schweizer Auswahl sensationell den Final gegen Russland (2:6). Damals verfügten die Schweizer indessen über einen Ausnahmejahrgang. Die Hälfte schaffte es später auch in die A-Nationalmannschaft. 17 Akteure von damals spielen immer noch in der NLA. Die Stars waren Tobias Stephan, Severin Blindenbacher, Beat Forster und Andres Ambühl. Seither gelang den Schweizern an der U18-WM kein Exploit mehr. Sieben Mal kämpften die Schweizer gegen den Abstieg, zweimal stiegen sie in die B-Gruppe ab, die Viertelfinals bedeuteten stets die Endstation.
Nur der Heimvorteil spricht dafür, dass es diesmal anders enden könnte. In 22 Vorbereitungsspielen setzte es bloss sechs Siege ab; selbst gegen Deutschland gewannen die Schweizer nur zwei von fünf Vorbereitungsspielen. Gegen drei der vier Vorrundengegner, gegen Kanada (1:5), Finnland (0:5, 4:5 und 3:9) und Tschechien (0:8), setzte es teils empfindliche Niederlagen ab. Nur gegen Aufsteiger Lettland testeten die Schweizer nie.
Andererseits treten die Schweizer diese Saison in Zug erstmals in Bestbesetzung an: Denis Malgin und Jonas Siegenthaler bestritten bis letzten Samstag mit den ZSC Lions noch den Playoff-Final. Und bis Weihnachten verstärkte eine Handvoll Akteure bereits die U20-Auswahl. «Wir sind froh, dass es endlich los geht», freut sich Coach Manuele Celio. «Die Spieler brennen darauf zu zeigen, was in ihnen steckt.»
Das Turnier beginnt heute Donnerstag mit je zwei Partien in Zug und Luzern. Die Schweizer, die sämtliche Partien in Zug bestreiten, starten am Freitagabend gegen Finnland und am Samstagabend gegen Kanada ins Turnier. Am Montag und Dienstag folgen die Partien gegen Lettland und Tschechien. Aus den beiden Fünfergruppen erreichen je vier Teams die Viertelfinals vom Donnerstag. Die beiden Letzten der Vorrunde bestreiten eine Best-of-3-Serie gegen den Abstieg.
Das Schweizer Aufgebot:
Tor (3): Tim Guggisberg (ZSC Lions). Daniel Muff (Zug). Joren van Pottelberghe (Linköping/Sd). – Verteidigung (7): Alain Bircher (Kloten Flyers). Roger Karrer (ZSC Lions). Christian Pinana (Ambri-Piotta). Jonas Siegenthaler (ZSC Lions).. Livio Stadler (Zug). Kristian Suleski (Biel). Serge Weber (Kloten Flyers). – Sturm (13): Dominik Diem (ZSC Lions). Sandro Forrer (Zug). Robin Fuchs (La Chaux-de-Fonds). Nico Hischier (Bern). Makai Holdener (Malmö Redhawks/Sd). Auguste Impose (Genève-Servette). Denis Malgin (ZSC Lions). Nathan Marchon (Fribourg-Gottéron). Marco Miranda (ZSC Lions). Raphael Prassl (ZSC Lions). Damien Riat (Malmö Redhawks/Sd). Calvin Thürkauf (Zug). Dominik Volejnicek (Zug). – Trainer: Manuele Celio.