Die Finanzwelt wartet gebannt auf den Entscheid der US-Notenbank Fed vom Mittwochabend. Um 20 Uhr sollte klar sein, ob die amerikanischen Währungshüter tatsächlich die Zinswende einläuten. Ein solcher Schritt wäre für die Schweiz durchaus vorteilhaft.
Die weltweiten Finanzmärkte erwarten, dass die Fed die Leitzinsen erstmals nach beinahe einem Jahrzehnt um 0,25 Prozentpunkte anhebt und dann über die kommenden zwei Jahre an jeder zweiten Sitzung einen weiteren moderaten Schritt tut, um die historische Geldschwemme einzudämmen.
Ein solches Vorgehen wäre tendenziell von Nutzen für die Schweiz. Zum Einen verringert sich der Aufwertungsdruck auf den Franken. Zum Anderen ebnet ein solcher Entscheid langfristig den Weg aus dem ungewöhnlichen Regime der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die seit knapp einem Jahr Negativzinsen von 0,75 Prozent auf einem Teil der Giroguthaben der Banken erhebt.
Hebt die Fed nun die Leitzinsen an, dann werden Anlagen in Dollar attraktiver. Dank der höherer Verzinsung fliessen mehr Gelder in den Dollar- statt in den Frankenraum und der Franken schwächt sich gegenüber dem Dollar ab.
Exporteure profitieren
Da die USA nach der EU der zweitwichtigste Handelspartner der Schweiz ist, ist eine Abschwächung des Frankens gegenüber dem Dollar nicht nur währungspolitisch von Vorteil, sondern sie nutzt auch dem Schweizer Export in die USA.
Relevanter für die Schweizer Wirtschaft als das Verhältnis des Frankens zum Dollar ist jedoch das des Frankens zum Euro. Dieses Wechselverhältnis hat sich mit der weiterhin expansiven Geldpolitik, die die europäische Zentralbank (EZB) vor zwei Wochen kommunizierte, kaum verändert.
Und auch die Fed wird nicht zuletzt durch die expansive Geldpolitik der EZB lediglich zu moderaten Zinsschritten bewogen. Denn die Aufwertung des Dollars bedeutet gleichzeitig eine Schwächung des Euros und damit eine Belastung für die amerikanische Exportwirtschaft.