Die Welt ist insgesamt etwas friedlicher geworden. Zu diesem Schluss kommt der am Dienstag in London veröffentlichte jährliche „Global Peace Index“. Die friedlichste Region ist Westeuropa, mit Island an der Spitze. Die Schweiz ist in die Top Ten vorgerückt.
Die meisten westeuropäischen Länder befinden sich in dem vom australischen IEP-Institut erstellten „Global Peace Index“ unter den ersten 20 Plätzen. Nach Island folgt Dänemark auf dem zweiten Platz, gleichauf mit Neuseeland. Auf den nächsten Plätzen sind Kanada und Japan.
Als nächste europäische Länder folgen Österreich, Irland, Slowenien, Finnland und auf dem zehnten Rang die Schweiz. Dies ist die beste Platzierung der Schweiz seit Einführung des Index im Jahr 2007. 2011 war die Schweiz noch auf Platz 16.
Die Euro-Krise schlägt sich in den Ergebnissen nieder. So verschlechterte sich Griechenland infolge gewalttätiger Demonstrationen gegen das Sparprogramm weiter und wird nun nach Zypern als das unsicherste Land der EU (Platz 77) eingestuft. Der Krisenstaat rangiert nun hinter Gambia, Gabun und Paraguay.
Schlechte Noten für Somalia und Syrien
Verschlechtert hat sich die Situation im Nahen Osten sowie in Nordafrika, als Folge des Arabischen Frühlings. Wie Island an der Spitze ist auch Somalia erneut auf dem gleichen Platz rangiert wie im Vorjahr, nämlich auf dem letzten von 158 Länder.
Wenig überraschend stürzte Syrien auf der Skala des globalen Friedensindex am tiefsten – um ganze 30 Plätze – auf Rang 147 ab. Ebenfalls weit zurückgefallen im Ranking sind Ägypten und Tunesien.
Dagegen verliessen die Länder des subsaharischen Afrika zum ersten Mal seit Veröffentlichung des Index 2007 den letzten Platz der friedlichen Regionen. Madagaskar, Gabun und Botswana erzielten erhebliche Fortschritte gegenüber dem Vorjahr.
Sprung nach vorne
Die grösste Verbesserung im Gesamtranking gelang jedoch Sri Lanka: Durch das Ende des Bürgerkriegs wurde das Land fast 30 Plätze weiter nach vorne gereiht.
Laut dem Institute for Economics and Peace (IEP) ist die Welt insgesamt „etwas friedlicher“ geworden. Die Gründe dafür sind jedoch ernüchternd. So gehen sie zum Grossteil auf Kürzungen der Verteidigungsbudgets angesichts von Sparprogrammen in zahlreichen Ländern zurück, aber auch am Rückgang des politischen Terrors.
Für den Globalen Friedensindex wird nicht nur analysiert, ob ein Land im Krieg oder in Kriegsgefahr ist. Auch die Bedrohung durch terroristische Anschläge und die Zahl der Gewaltverbrechen wird berücksichtigt.
Auch die Zahl der Häftlinge in den Gefängnissen, die Struktur des Sicherheitsapparates oder eine Verwicklung in den internationalen Waffenhandel spielen eine Rolle.