Ein chancenloses Schweizer Nationalteam verliert seinen zweitletzten Test vor der WM in Minsk (9. bis 25. Mai) auswärts gegen Deutschland mit 0:2.
Die Schweizer hinterliessen in Mannheim gegen den WM-Gruppengegner alles andere als einen sattelfesten Eindruck. Nach drei knappen Siegen in Serie (jeweils nach Verlängerung oder Penaltyschiessen) mussten die Schweizer das Eis gegen den Erzrivalen wieder einmal als Verlierer verlassen. Und die Niederlage war verdient. Die Schweizer kamen nie richtig auf Touren. Im ersten Drittel mussten sich die Schweizer vor über 9000 Zuschauern gar dominieren lassen. Zu Toren nützte Deutschland seine Überlegenheit jedoch erst im Mitteldrittel aus – ausgerechnet in einer Phase, in der die Schweizer etwas besser ins Spiel gefunden hatten.
Die Schweizer, die defensiv wie offensiv enttäuschten, machten es den Deutschen jedoch auch ziemlich einfach. Vor dem 0:1 verlor Reto Suri im Powerplay im Vorwärtsgang die Scheibe, was Daniel Pietta souverän zu einem Shorthander ausnützte. Und vor dem 0:2 durch Tobias Rieder verlor Tim Ramholt die Scheibe. Auf die beiden Treffer im zweiten Abschnitt konnten die Schweizer nicht reagieren. Davor hatten sie sich beim starken Torhüter Robert Mayer bedanken können, dass sie nicht frühzeitig scheiterten. Mayer parierte allein im ersten Drittel 15 Schüsse. Am Ende waren es 30.
Gelungenes Debüt von Kevin Fiala
Die Schweizer traten jedoch auch nicht in der bestmöglichen Besetzung und nur mit fünf «Silberhelden» an. Simpson gönnte den vier (für die WM gesetzten) Playoff-Finalisten Mathias Seger, Eric Blum, Luca Cunti und Simon Bodenmann sowie Servettes Denis Hollenstein eine Pause. Stattdessen gab er den Wackelkandidaten eine (letzte) Gelegenheit, um sich für die WM aufzudrängen. Die Chance vermochte keiner wirklich zu nutzen.
Es ist gut möglich, dass Simpson den 17-jährigen Kevin Fiala an die WM mitnehmen wird, denn der Youngster feierte keineswegs ein unauffälliges Debüt im Trikot des Schweizer Nationalteams. Der Stürmer von HV71 Jönköping (Sd) erhielt von Simpson gleich viel Verantwortung und spielte gar im Powerplay. In der 24. Minute besass er die Chance auf den Führungstreffer, scheiterte aber am deutschen Keeper Robert Zepp. Kurz darauf legte er sich unerschrocken mit dem Lokalmatadoren Nikolai Goc an und kassierte dafür zwei Strafminuten.
Deutschland – Schweiz 2:0 (0:0, 2:0, 0:0).
SAP Arena, Mannheim. – 9210 Zuschauer. – SR Piechaczek/Brüggemann, Schrader/Hurtik (De). – Tore: 29. (28:00) Pietta (Rieder, Boyle/Ausschluss Akdag!) 1:0. 35. Rieder (Draisaitl) 2:0. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Deutschland, 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Deutschland: Zepp; Kohl, Braun; Reul, Hördler; Boyle, Nikolai Goc; Krueger, Akdag; Oppenheimer, Hospelt, Noebels; Schütz, Barta, Mauer; Pietta, Kink, Yannic Seidenberg; Rieder, Draisaitl, Plachta; Ehliz.
Schweiz: Mayer; Schlumpf, Josi; Weber, Kukan; Ramholt, Grossmann; Kamerzin, Huguenin; Brunner, Romy, Pestoni; Fiala, Ambühl, Suri; Stancescu, Schäppi, Benjamin Plüss; Rüfenacht, Froidevaux, Monnet.
Bemerkungen: Schweiz ohne Julien Vauclair (verletzt), Hollenstein, Cunti, Bodenmann, Blum, Seger, Manzato (alle überzählig) und Genoni (Ersatztorhüter). – Länderspiel-Debüt von Fiala. – Timeout Schweiz (59:16). Schweiz ab 59:00 ohne Torhüter. – Schüsse: Deutschland 32 (15-6-11); Schweiz 24 (8-5-11). – Powerplay-Ausbeute: Deutschland 0/4; Schweiz 0/5 (ein Shorthander erhalten).