Schweiz mit BIP-Wachstum von 0,2 Prozent im vierten Quartal

Dank eines sich prächtig entwickelnden Konsums und wieder steigenden Investitionen in Immobilien und Produktionsanlagen ist die Schweizer Wirtschaft von Oktober bis Dezember um 0,2 Prozent gewachsen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Bruttoinlandprodukt um 1,4 Prozent.

Stütze der Wirtschaft: der private Konsum (Bild: sda)

Dank eines sich prächtig entwickelnden Konsums und wieder steigenden Investitionen in Immobilien und Produktionsanlagen ist die Schweizer Wirtschaft von Oktober bis Dezember um 0,2 Prozent gewachsen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg das Bruttoinlandprodukt um 1,4 Prozent.

Die Wirtschaftsentwicklung im vierten Quartals 2012 war damit etwas stärker als von Experten erwartet. Diese waren in einer Umfrage der Nachrichtenagentur AWP im Maximum von einem Quartalswachstum von 0,2 Prozent ausgegangen, einzelne Ökonomen hatten sogar mit einem Minus gerechnet.

Sehr gut steht die Schweiz im Vergleich zu Europa da. Dort ist die Wirtschaft zum Jahresende so stark eingebrochen wie seit fast vier Jahren nicht mehr. Von Oktober bis Dezember schrumpfte das BIP des Euroraums im Quartalsvergleich um 0,6 Prozent und im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent.

Selbst Deutschland, der wichtigste Handelspartner der Schweiz und sonst die Konjunkturlokomotive Europas, verzeichnete einen BIP-Rückgang von 0,6 Prozent im vierten Quartal. „Schwach im schweizerischen Massstab, aber stark im internationalen Vergleich“, kommentierte denn auch Bernard Lambert, der Konjunkturexperte der Bank Pictet, die jüngsten Schweizer BIP-Zahlen.

Die rezessive Stimmung in Europa hatte indes auch direkte Auswirkungen auf die Schweiz: Die Exportwirtschaft hatte zu kämpfen, die Warenexporte sanken. Ein Plus verzeichnet werden konnte dagegen bei den Dienstleistungsexporten. Dies war sowohl auf den Tourismus wie auch auf andere Dienstleistungszweige wie Banken und Versicherungen zurückzuführen.

Gesundheitsausgaben steigen um 4 Prozent

Als Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung erwies sich einmal mehr der Konsum. Private Haushalte gaben im vierten Quartal 1,1 Prozent mehr aus als drei Monate davor. Die Wachstumsrate bei den Ausgaben des Bundes, der Kantone und Gemeinden stieg im gleichen Ausmass, wie aus den am Donnerstag vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) veröffentlichten Zahlen hervorgeht.

Wichtiger Faktor beim Privatkonsum sind unter anderem die Gesundheitsausgaben. Diese steigen Jahr für Jahr um rund 4 Prozent. Mittlerweile beträgt ihr Anteil an den privaten Konsumausgaben gegen 15 Prozent, wie Bruno Parnisari, Leiter des Ressorts Konjunktur beim Seco, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda ausführte.

Damit steigt auch die Bedeutung des Gesundheitswesen: Dieses macht produktionsseitig inzwischen rund 6 Prozent des Bruttoinlandproduktes aus.

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