Schweiz möchte mit der EU einen Deal für den Finanzplatz eingehen

Die Schweiz will einen Rahmenvertrag mit der Europäischen Union (EU) aushandeln, um die Vergangenheitsbewältigung des Finanzplatzes zu regeln, sagte Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf am Donnerstag in Genf. Dieser Rahmenvertrag würde dann die Verhandlungen mit der EU einleiten.

Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (Bild: sda)

Die Schweiz will einen Rahmenvertrag mit der Europäischen Union (EU) aushandeln, um die Vergangenheitsbewältigung des Finanzplatzes zu regeln, sagte Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf am Donnerstag in Genf. Dieser Rahmenvertrag würde dann die Verhandlungen mit der EU einleiten.

«Wir müssen jetzt nach vorne gehen, Richtung automatischen Informationsaustausch», wiederholte die Finanzministerin auf der von Academy & Finance und der Wirtschaftszeitung «L’Agefi» organisierten Konferenz mehrmals. «Unsicherheit über die Regeln ist die schlimmste Situation für den Finanzsektor und die Schweizer Wirtschaft», betonte sie vor rund 250 Branchenspezialisten.

Und das könne schneller passieren als angenommen. Die Schweiz entwickle bereits mit ihren OECD-Partnern die technische Basis für den automatischen Informationsaustausch. Diese sei im nächsten Jahr bereit, sagte die Bundesrätin. Danach würden die politischen Diskussionen starten.

Widmer-Schlumpf nannte zwei mögliche Szenarien: Die Schweiz würde den Zeitpunkt des Inkrafttretens eines globalen Standards des automatischen Informationsaustauschs nicht abwarten, sondern die Abwicklung der Vergangenheit mit den wichtigsten Ländern vornehmen.

Im zweiten Szenario führt die Schweiz den automatischen Informationsaustausch mit allen Mitgliedern der EU ein. Dies könnte die Schweiz bezüglich Marktzutritt begünstigen. Dieses Szenario beurteilt Widmer-Schlumpf als attraktiv, nicht zuletzt deshalb, weil rund die Hälfte der Kundengelder auf Schweizer Banken aus europäischen Ländern stamme.

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