Die Schweiz und die EU haben am Freitag offiziell die Verhandlungen über die Zinsbesteuerung aufgenommen. Staatssekretär Jacques de Watteville traf in Bern seinen Amtskollegen Heinz Zourek, Generaldirektor der Generaldirektion Steuern und Zollunion der EU-Kommission.
Ziel des Treffens sei gewesen, die Situation zu erörtern und die technischen Verhandlungsdetails festzulegen, teilte das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) mit. Die Verhandlungsparteien hätten für das erste Halbjahr 2014 regelmässige Treffen vereinbart.
Der Bundesrat hatte Mitte Dezember ein Mandat für Verhandlungen über die Revision des Zinsbesteuerungsabkommen mit der EU verabschiedet. Die EU-Kommission ihrerseits verfügt bereits seit Monaten über ein Mandat. Die EU will damit die Anpassung des bestehenden Abkommens an die geplante Revision der EU-Zinsbesteuerungsrichtlinie sicherstellen.
Mit der Revision sollen Steuerschlupflöcher gestopft werden, damit die Zinsbesteuerung nicht über zwischengeschaltete Gesellschaften oder bestimmte Finanzinstrumente umgangen werden kann. Zudem wird darüber diskutiert, die Richtlinie auf weitere Finanzprodukte auszudehnen. Auch der automatische Informationsaustausch könnte Thema der Verhandlungen werden, wie der Bundesrat im Dezember mitteilte.
De Watteville und Zourek sprachen am Freitag auch über die Unternehmensbesteuerung. Gesucht werde eine Lösung, die den internationalen Standards entspreche, den Wirtschaftsstandort Schweiz stärke und für Kantone wie Bund finanziell tragbar sei, schreibt das EFD dazu.