Die Schweiz leistet Hilfe für die von den Überschwemmungen betroffenen Gebiete auf dem Balkan. Für die humanitäre Hilfe hat der Bund ein Budget von einer halben Million Franken bereitgestellt. Zudem verstärken acht Fachleute die Helfer vor Ort.
Das Geld soll Organisationen zu Gute kommen, die in den betroffenen Ländern aktiv sind, wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag der Nachrichtenagentur sda mitteilte.
Fünf Experten für Wasser, Abwasser und Umwelt des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) reisen zudem nach Bosnien-Herzegowina und drei nach Serbien. Sie sollen etwa dafür sorgen, dass die Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgt wird und so helfen, Epidemien zu vermeiden.
Ein Schweizer Helikopter der Kosovo Force (KFOR) wurde am Dienstag ebenfalls ins Überschwemmungsgebiet entsandt. Die Schweiz bot den betroffenen Regierungen Zusammenarbeit bei der Nothilfe an. Das Büro der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Serbien gab bereits am Freitag Gelder für das serbische Rote Kreuz frei.
Die Caritas-Organisationen in Serbien und Bosnien-Herzegowina seien bereits dabei, Lebensmittel und Hygieneartikel zu verteilen, teilte Caritas Schweiz mit und rief zu Spenden auf. Am dringendsten benötigt würden Pumpen, Boote und Gaskocher.
Auch die Glückskette sammelt für die Betroffenen. Sie reaktivierte dafür bereits am Montag ihr Spendenkonto «Überschwemmungen Europa». Die Glückskette arbeitet mit ihren Partner-Hilfswerken ADRA, Caritas und dem Schweizerischen Roten Kreuz zusammen.
Tausende auf der Flucht
Für die Bewohner der Flutgebiete in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien gibt es unterdessen keine Atempause: In der Nacht zum Dienstag mussten erneut Tausende Menschen ihre Häuser verlassen. Die kroatischen Behörden bestätigten inzwischen ein zweites Todesopfer. Insgesamt kamen bislang in den drei Ländern etwa 40 Menschen ums Leben. Einige werden noch vermisst.
In Kroatien überschwemmte der Fluss Save mehrere Dörfer, in Bosnien-Herzegowina mussten etwa 11’000 Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden. Etwa ein Viertel der 3,8 Millionen Einwohner des Landes ist Behördenangaben zufolge von den Überschwemmungen betroffen. Hunderte Erdrutsche sorgten für zusätzliche Zerstörung.
Etwa 10’000 Bewohner der besonders stark betroffenen serbischen Kleinstadt Obrenovac mussten ihre Häuser verlassen. Serbische Helfer befürchten weitere Überschwemmungen, wenn die Flutwelle der Save die Donau erreicht.