Die Schweiz korrigiert den WM-Fehlstart gegen Österreich mit einem 3:1-Sieg gegen Frankreich. Das entscheidende dritte Tor gelang Reto Suri 54 Sekunden vor Schluss ins leere Tor.
Es war erneut keine Glanzleistung der Schweizer Mannschaft. Aber immerhin sicherte sie sich den ersten Sieg und bewahrte sich vor einem mutmasslich unangenehmen Verlauf der WM. Nicht mehr und nicht weniger. Denn je länger die Partie dauerte, umso stärker gerieten die Schweizer ins Zittern – wie bereits gegen die Österreicher. Im Gegensatz zum Startspiel retteten sie in der Schlussphase den knappen Vorsprung aber über die Zeit.
Denis Hollenstein im Powerplay mit seinem siebten Saisontor für die Schweiz (16.) und Roman Josi nach einer schönen Einzelleistung (22.) schossen die Schweizer 2:0 in Führung. In der Folge verpassten die Schweizer die vorzeitige Entscheidung; erneut vergaben sie zu viele Möglichkeiten.
Und so wurde es nach dem Anschlusstreffer von Damien Raux (49.) noch einmal spannend. Davor hatten die Franzosen, die sich im ersten Drittel mit zwei Spieldauer-Disziplinarstrafen (Sacha Treille, Antoine Roussel) selbst entscheidend geschwächt hatten, zudem zwei Pfostenschüsse (9./30.) zu verzeichnen gehabt. Die Entscheidung fiel schliesslich erst 53 Sekunden vor dem Ende, als Reto Suri mit einem Schuss ins leere Tor den dritten Treffer erzielte.
Steigerungspotenzial besitzen die Schweizer weiterhin. Wenig überzeugend wirkt weiterhin das Powerplay – trotz Hollensteins Treffer im ersten Drittel. Zudem leisteten sich die Schweizer wie bereits im ersten Spiel zu viele defensive Aussetzer, was immer wieder zu gefährlichen und unübersichtlichen Szenen vor Leonardo Genoni führte, der dieses Mal den Vorzug gegenüber Reto Berra erhielt. Gegen die Topteams der Gruppe dürften solche Aussetzer fatale Folgen haben.
Genoni (19 Paraden) vom HC Davos war seinem Team ebenso ein sicherer Rückhalt wie Lausannes Cristobal Huet (32 Paraden) bei den Franzosen. Auch dank dem Duell zwischen den beiden besten Goalies der vergangenen NLA-Saison fielen im 51. Duell zwischen Frankreich und der Schweiz so wenige Treffer. Bei den Toren traf Genoni und Huet keine Schuld.
Nach der Doppelrunde vom Wochenende geniessen die Schweizer am Montag einen Ruhetag, ehe es am Dienstag mit der Partie gegen Erzrivale Deutschland weitergeht.
Frankreich – Schweiz 1:3 (0:1, 0:2, 1:1)
O2 Arena, Prag. – 8780 Zuschauer. – SR Hodek/Rantala (Tsch/Fi), Pihlblad/Puolakka (Sd/Fi). – Tore: 16. Hollenstein (Brunner, Josi/Ausschluss Sacha Treille) 0:1. 22. Josi (Fiala, Blum) 0:2. 49. Raux 1:2. 60. (59:06) Suri (Brunner) 1:3 (ins leere Tor). – Strafen: 4mal 2 plus 5 (Sacha Treille) plus 10 Minuten (Roussel) plus 2mal Spieldauer (Sacha Treille, Roussel) gegen Frankreich, 6mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Frankreich: Huet; Manavian, Auvitu; Hecquefeuille, Besch; Janil, Chakiachvili; Dieude-Fauvel; Desrosiers, Stéphane da Costa, Roussel; Bertrand, Meunier, Sacha Treille; Fleury, Teddy da Costa,Yorrick Treille; Claireaux, Guttig, Raux; Lamperier.
Schweiz: Genoni; Blum, Josi; Du Bois, Streit; Helbling, Grossmann; Geering; Bodenmann, Ambühl, Bieber; Fiala, Almond, Suri; Brunner, Romy, Hollenstein; Walker, Trachsler, Wieser; Schäppi.
Bemerkungen: Schweiz ohne Kukan (verletzt), Scherwey (nicht gemeldet), Manzato (überzählig) und Berra (Ersatztorhüter). – Stéphane da Costa im 1. Drittel verletzt ausgeschieden. – Timeout Frankreich (16.). – Pfostenschüsse Meunier (9.) und Fleury (30.). Lattenschuss Walker (44.). Frankreich von 58:55 bis 59:06 ohne Torhüter. – Schüsse: Frankreich 20 (5-7-8); Schweiz 35 (15-13-7). – Powerplay-Ausbeute: Frankreich 6/0; Schweiz 5/1.
Resultate: Österreich – Schweden 1:6 (0:3, 0:3, 1:0). Kanada – Deutschland 10:0 (4:0, 5:0, 1:0). Frankreich – Schweiz 1:3 (0:1, 0:1, 1:1).
Rangliste: 1. Kanada 2/6 (16:1). 2. Schweden 2/5 (12:6). 3. Tschechien 2/4 (9:8). 4. Schweiz 2/4 (6:5). 5. Deutschland 2/3 (2:11). 6. Österreich 2/2 (5:9). 7. Frankreich 2/0 (2:5). 8. Lettland 2/0 (3:10).