Die Schweiz fährt an der WM in Paris im vierten Spiel den dritten Sieg ein. Das Team von Patrick Fischer bezwingt ein harmloses Weissrussland 3:0 und wahrt die Chancen auf den Viertelfinal-Einzug.
Spielerische Höhepunkte lieferten die beiden Teams den nur 3212 Zuschauern in der Pariser Arena nicht. Die Schweizer hatten das Geschehen aber stets unter Kontrolle und gerieten auch im Schlussdrittel nie in Gefahr, den herausgespielten Vorsprung herzugeben.
Nachdem Reto Schäppi die Schweizer im Powerplay in Führung gebracht hatte (18.), erlöste Andres Ambühl mit seinem bereits dritten Treffer an diesem Turnier seine Mannschaft mit dem wegweisenden 2:0. (36.).
Die Entscheidung gelang Cody Almond zwölf Minuten vor dem Ende mit einer schönen Einzelleistung. Der Stürmer von Genève-Servette hatte bereits beim 3:0 gegen Norwegen getroffen.
Geklärt scheint auch der Nummer-1-Status im Schweizer Tor. Denn Fischer setzte etwas überraschend wie am Vortag bei der 3:4-Niederlage nach Penaltyschiessen gegen die Franzosen auf Leonardo Genoni. Der Meistergoalie des SC Bern rechtfertigte das Vertrauen mit dem zweiten Shutout an dieser WM. Bereits gegen die Norweger war Genoni ohne Gegentor geblieben.
Viel zu tun hatte Genoni allerdings nicht. Weissrussland schoss nur 14 Mal auf das Tor der Schweizer. In dieser Verfassung sind die weiterhin punktelosen Weissrussen, die noch vor drei Jahren in Minsk die Schweizer in einem spektakulären Spiel 4:3 bezwungen hatten, abstiegsgefährdet.
Zwei Tage Pause
Nach dem happigen Startprogramm mit vier Partien in fünf Tagen geniessen die Schweizer nun zwei Ruhetage. Danach treffen sie der Reihe nach noch auf Kanada, Finnland und Tschechien. Um den Sprung in die K.o.-Phase zu schaffen, müssen die Schweizer mit grosser Wahrscheinlichkeit einen aus dem Trio bezwingen, respektive gegen die drei Mannschaften mindestens drei Punkte gewinnen.
Derzeit deutet viel daraufhin, dass es am Sonntag zwischen der Schweiz und Finnland zum «Showdown» um den Viertelfinal-Einzug kommt. Die Nordländer vermochten bisher alles andere als zu überzeugen. Sie bezogen unter anderem gegen Frankreich – wie die Schweiz – eine Niederlage (1:5).
Finnland weiter mit Mühe
Die Schwierigkeiten konnte Finnland auch im Spiel gegen Slowenien nicht abstreiten. Der letztjährige WM-Zweite mühte sich gegen den Aufsteiger zu einem 5:2-Sieg. Abermals liess bei den Finnen lange Zeit die Effizienz im Abschluss zu wünschen übrig. Von den ersten 39 Schüssen verwerteten die Nordländer bloss deren zwei.
So stand es in der 50. Minute 2:2. Dann trafen Sebastian Aho und Markus Hännikäinen (51.) innert 64 Sekunden zum 4:2. Hännikäinen erwischte den slowenischen Keeper Gasper Kroselj aus spitzem Winkel in der nahen Ecke. Das 5:2 von Tami Sallinen war ein Schuss ins leere Tor.
Bereits im Mitteldrittel war den Finnen ein Doppelschlag gelungen. Veli-Matti Savinainen (25.) und Mikko Rantanen im Powerplay (26.) erzielten innert 105 Sekunden die Tore vom 0:1 (15.) zum 2:1. Beim 2:1 sass Ziga Jeglic auf der Strafbank, der seine erste Partie seit seiner Schlittschuh-Attacke gegen den Schweizer Thomas Rüfenacht bestritt.
Die Finnen, die vor einem Jahr mit neun Siegen in den ersten neun Spielen den Final erreicht hatten, haben nach vier Partien bloss sieben Punkte auf dem Konto und müssen ernsthaft um den Einzug in die Viertelfinals bangen. Seit dem 9. Platz 1955 waren sie an einer WM nie schlechter als Siebter gewesen.
Telegramm:
Schweiz – Weissrussland 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)
Paris. – 3212 Zuschauer. – SR Gofman/Salonen (RUS/FIN), Sormunen/Suchanek (FIN/CZE). – Tore: 18. Schäppi (Untersander, Genazzi/Ausschluss Graborenko) 1:0. 36. Ambühl (Hollenstein, Loeffel) 2:0. 48. Almond (Schäppi) – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 Minuten gegen Weissrussland.
Schweiz: Genoni; Diaz, Furrer; Untersander, Kukan; Loeffel, Genazzi; Marti; Rüfenacht, Almond, Schäppi; Praplan, Haas, Hollenstein; Brunner, Ambühl, Bodenmann; Herzog, Malgin, Suter.
Weissrussland: Lalande; Korobow, Lisowez; Schinkewitsch, Chenkel; Graborenko, Jewenko; Worobej; Andrej Kostizyn, Sergej Kostizyn, Stefanowitsch; Pawlowitsch, Kowyrschin, Kulakow; Linglet, Stas, Demkow; Drosd, Scharangowitsch, Kogalew; Karaban.
Bemerkungen: Schweiz ohne Suri, Schlumpf (nicht gemeldet), Schlegel (überzählig) und Hiller (Ersatztorhüter). – Schüsse: Schweiz 23 (12-8-3); Weissrussland 14 (5-4-5). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 1/4; Weissrussland 0/3.
Resultate/Ranglisten:
Schweiz – Weissrussland 3:0 (1:0, 1:0, 1:0). Finnland – Slowenien 5:2 (0:1, 2:0, 3:1).
Rangliste: 1. Kanada 3/9. 2. Schweiz 4/9. 3. Finnland 4/7. 4. Norwegen 3/6. 5. Frankreich 3/5. 6. Tschechien 3/5. 7. Slowenien 4/1. 8. Weissrussland 4/0.