Laut einer Studie der OECD funktioniert die Integration in der Schweiz insgesamt relativ gut. Drei Viertel der Zuwanderer gehen einer Erwerbstätigkeit nach – mehr als in jedem anderen OECD-Land. Nicht in allen Punkten schneidet die Schweiz aber gut ab.
In vielerlei Hinsicht bleibe die Integrationspolitik der Schweiz hinter dem zurück, was in anderen OECD-Ländern geleistet werde, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten Studie.
Ein Kritikpunkt betrifft die Einbürgerung: Die Hürden auf dem Weg zum Pass sind in der Schweiz erheblich höher als in anderen OECD-Ländern. Selbst mit der geplanten Revision des Bürgerrechtsgesetzes wäre das schweizerische System im internationalen Vergleich restriktiv.
„Stark unterentwickelt“
Schlecht schneidet die Schweiz zudem bei der vorschulischen Erziehung ab. Diese sei in der Schweiz „stark unterentwickelt“, heisst es in der Studie. Die Autoren empfehlen ein grösseres Angebot vorschulischer Erziehung und eine gezielte sprachliche Förderung von Migrantenkindern.
Auch bei den Massnahmen gegen Diskriminierung liegt die Schweiz zurück. Die Autoren verweisen auf Untersuchungen, die zeigen, dass Personen mit Migrationshintergrund bei vergleichbarer Qualifikation fünfmal mehr Bewerbungen schreiben müssen, um zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden. Der institutionelle Rahmen zur Verhütung von Diskriminierung sei „dringend“ zu verstärken, empfiehlt die OECD.