Die Schweiz startet optimal in die WM-Qualifikation. In Ljubljana gewinnt sie gegen Slowenien dank der Weitschusstore von Granit Xhaka (20.) und Gökhan Inler (51.) 2:0.
Die Schweizer überzeugten vor allem kämpferisch. Es war das erwartet ungemütliche Spiel in einem engen Stadion mit Zweikämpfen auf jedem Quadratmeter des Feldes. Die Schweizer hielten dagegen, sie kämpften leidenschaftlich und solidarisch, die grosse Motivation war in jeder Sekunde zu spüren. Und sie konnten sich jederzeit an ihrem Captain Gökhan Inler aufrichten. Der Mittelfeldspieler war unübersehbar der Chef auf dem Platz, der den Rhythmus vorgab. Spielerisch dagegen liessen die Schweizer oft die klare Linie vermissen, vor allem in der ersten halben Stunde.
Aber die Schweizer schossen zwei herrliche Tore. Zunächst war Xhaka in der 20. Minute nach einer Kombination über die rechte Seite und Xherdan Shaqiri, Tranquillo Barnetta und Eren Derdiyok aus rund 20 Metern erfolgreich. Nach einer Körpertäuschung traf der 20-jährige Gladbacher mit links flach in die nahe Ecke. Und kurz nach der Pause sorgte Gökhan Inler aus sogar knapp 30 Metern für die Entscheidung (51.). Nach einem haarsträubenden Fehlpass in der slowenischen Abwehr fing Shaqiri den Ball ab, passte zu Inler und der Napoli-Söldner traf mit links wunderbar am slowenischen Keeper Jasmin Handanovic vorbei neben den Pfosten.
Die Schweiz ist damit erstmals unter Ottmar Hitzfeld mit einem Sieg in eine Ausscheidung gestartet. Das kann nur ein gutes Omen sein. Wenn der SFV-Auswahl in den letzten 20 Jahren zum Auftakt ein Erfolg gelang, schaffte sie hinterher auch die Qualifikation für das EM- oder WM-Turnier. Dieser Startsieg ist zudem umso wertvoller, weil er auswärts und gegen einen mutmasslichen Konkurrenten um den Gruppensieg realisiert wurde.
Der Auftritt der Schweizer war lange Zeit hektisch. Das führte dazu, dass gerade in der ersten halben Stunde viele Bälle nach ärgerlichen Abspielfehlern verloren gingen. Es war das Glück der Schweizer, dass der Gegner nicht die Klasse besass, diese Fehler konsequent auszunutzen. Allerdings brauchten die Schweizer auch zweimal die grandiose Intervention von Goalie Diego Benaglio, der gegen den Stürmer Tim Matavz einmal nach einem Kopfball und einmal nach einem Alleingang des frei auf ihn zustürmenden PSV-Angreifers in extremis retten musste.
Ohne grössere Mühe überstand die Schweiz hingegen die Schlussminuten in Unterzahl. Nach der gelb-roten Karte gegen Tranquillo Barnetta griffen die Slowenen zwar ohne Unterlass an, doch die zehn verbliebenen Schweizer verteidigten konzentriert und liessen nichts mehr anbrennen.
Slowenien Schweiz 0:2 (0:1)
Stozice, Ljubljana. – 14’000 Zuschauer. – SR Tagliavento (It). – Tore: 20. Xhaka (Derdiyok) 0:1. 51. Inler (Shaqiri) 0:2.
Slowenien: Jasmin Handanovic; Brecko, Suler, Cesar, Jokic; Birsa (61. Ilicic), Radosavljevic (80. Kurtic), Bacinovic, Kirm; Dedic (55. Ljubijankic); Matavz.
Schweiz: Benaglio; Lichtsteiner, Djourou, Von Bergen, Rodriguez; Behrami, Inler; Shaqiri (74. Dzemaili), Xhaka (85. Fernandes), Barnetta; Derdiyok.
Bemerkungen: Slowenien ohne Samir Handanovic (verletzt), Schweiz ohne Senderos und Gavranovic (beide verletzt). Schweizer Ersatzspieler: Wölfli, Sommer, Rossini, Nef, Ziegler, Fernandes, Dzemaili, Stocker, Winter, Mehmedi, Drmic. 31. Pfostenschuss von Derdiyok. 75. Gelb-Rote Karte gegen Barnetta wegen wiederholten Foulspiels. Verwarnungen: 23. Barnetta (Foul). 59. Kirm (Foul). 83. Ilicic (Unsportlichkeit). 91. Rodriguez (Foul).
Resultate der Schweizer Gruppe E: Slowenien – Schweiz 0:2 (0:1). Albanien – Zypern 3:1 (1:1). Island – Norwegen 2:0 (1:0).
Rangliste: 1. Albanien 3. 2. Schweiz 3. 3. Island 3. 4. Zypern 0. 5. Norwegen 0. 5. Slowenien 0.