Die Schweiz verstärkt die Hilfe für Äthiopien. Das Land im Horn von Afrika erhält für das laufende Jahr zusätzlich 6 Millionen Franken, wie Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga am Montag in Addis Abeba bekannt gab.
Der Bundesrat hatte im September beschlossen, die Gelder für die Hilfe vor Ort in diesem und im nächsten Jahr zu erhöhen. Insgesamt sprach er 70 Millionen Franken, davon 50 Millionen für das laufende Jahr.
Im Zentrum steht die Hilfe für Nachbarstaaten Syriens. Auch die Region Horn von Afrika soll aber einen Teil der Gelder erhalten – insgesamt 19 Millionen Franken, wie Sommaruga vor den Medien sagte. Davon gehen 6 Millionen an Äthiopien.
Äthiopiens Premierminister Hailemariam Dessalegn bedankte sich für die Gelder aus der Schweiz. Er wies auf den Klimawandel und die drohende Hungersnot hin. Das Gespräch mit Sommaruga bezeichnete er als «fruchtbaren Austausch».
Migration gemeinsam angehen
Thematisiert worden seien wirtschaftliche Investitionen, aber auch die Migration – ein Thema, das für beide Länder wichtig sei. Die Bundespräsidentin und er seien sich einig gewesen, eng zusammenzuarbeiten, um die Herausforderungen zu meistern.
Sommaruga bedankte sich für den warmen Empfang der Schweizer Delegation in Äthiopien. Sie betonte, dass sie die wichtige Rolle anerkenne, die das Land bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Nachbarländern spiele.
Interesse an Cleantech-Investitionen
Der Premierminister empfing am Dienstag auch eine Wirtschaftsdelegation aus der Schweiz. Es handelt sich um Vertreter der Cleantech-Branche, deren Besuch in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) organisiert wurde. Dessalegn zeigte sich laut den Wirtschaftsvertretern sehr interessiert an Investitionen in diesem Bereich.
Nach den Gesprächen mit dem Premier wurde Sommaruga vom äthiopischen Präsidenten Mulatu Teshome zu einem Höflichkeitsbesuch empfangen. Der Präsident, der repräsentative Aufgaben wahrnimmt, führte die Schweizer Delegation auch in den Park seiner Residenz, in welchem er zwei Löwen hält.
Der Arbeitsbesuch der Bundespräsidentin dauert noch bis am Dienstag.