Auf der Suche nach neuen Gästen setzt Schweiz Tourismus auch auf Wintertouristen aus Wachstumsmärkten wie Asien. Um voneinander zu lernen, absolvieren acht chinesische Skilehrerinnen und Skilehrer diesen Winter eine viermonatige Ausbildung in der Schweiz.
Ziel sei es, einerseits mit chinesisch sprechenden Skilehrern ein Produktemanko beseitigen zu können und andererseits das Verständnis für chinesische Wintergäste zu erhöhen, sagte der zuständige Marktgruppenleiter von Schweiz Tourismus, Simon Bosshart, am Montag vor den Medien in Zürich.
Die acht chinesischen Skilehrer kommen in Zermatt, Verbier, Grindelwald, Gstaad, Davos, St. Moritz, Villars und Engelberg zum Einsatz. Danach sollen sie in China für Skiferien in der Schweiz werben, denn dort sei «oft noch gänzlich unbekannt, was man tun kann im Winter». Bislang gehen erst rund 100’000 Hotelübernachtungen in der Schweiz auf chinesische Wintertouristen zurück.
Grosses Potenzial
Das Potenzial sei gross, sagte Bosshart. Es gebe bereits 5 Millionen chinesische Skifahrer; auch wenn einige bislang vor allem fürs Foto auf die Bretter gestiegen seien. Als «Weisses Golf» geniesse Wintersport einen hohen Prestigewert und die Schweiz sei nach Japan die meistgenannte Wunsch-Destination.
Die Schweizer Touristiker müssen sich laut Bosshart neue Angebote überlegen, denn Chinesen kämen meist für Kurzaufenthalte und in Gruppen in die Schweiz, zudem wollten sie auch einkaufen und Rundreisen absolvieren können.
Dass man im Umgang mit Touristen aus fernen Kulturen leicht ins Fettnäpfchen treten kann, zeigte sich bereits bei der Wahl der Helme für die chinesischen Skilehrer, wie ein Graubündner Touristiker berichtete. Geplant war ein grüner Kopfschutz. Darauf wird nun verzichtet, weil dies in China einen Ehebrecher signalisiere.