Die Schweizer Nationalmannschaft beendet das WM-Jahr mit einem Remis. Die Mannschaft von Vladimir Petkovic kommt in Wroclaw gegen Polen nach einer frühen Führung am Ende zu einem gerechten 2:2.
Der eingewechselte Fabian Frei sicherte der SFV-Auswahl mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze in der 87. Minute den verdienten Ausgleich. Die Gäste spielten zu jenem Zeitpunkt in Überzahl, nachdem der Pole Zyro kurz zuvor die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Jedrzejczyk (45.) und Milik (61.) hatten den Gastgeber nach dem frühen Gegentreffer (Drmic/3.) zwischenzeitlich in Führung geschossen.
Die Schweizer waren perfekt in die Partie gestartet. Bereits mit dem ersten Konter traf Josip Drmic in der 3. Minute zum 1:0, nachdem der Leverkusen-Stürmer ideal von Xherdan Shaqiri lanciert worden war. Die beiden knüpften damit nahtlos an ihre Leistungen vom letzten Samstag beim 4:0 gegen Litauen an, als Drmic an drei Toren beteiligt war und Shaqiri die Tore zum 3:0 und 4:0 – jeweils nach Vorarbeit von Drmic – erzielt hatte.
Auch danach blieben die beiden Schweizer Offensivspieler gefährlich. In der 13. Minute hätte Shaqiri auf 2:0 erhöhen müssen, als er nach einem kapitalen Fehler in der polnischen Defensive alleine auf Boruc zu- und an diesem vorbei lief, danach aber den Ball nicht richtig traf. Gleich eine Dreifachchance bot sich den Schweizern fünf Minuten vor der Pause, als Michael Lang, Drmic und Pajtim Kasami innerhalb von wenigen Sekunden mit ihren Abschlussversuchen entweder an Boruc oder an einem polnischen Abwehrspieler scheiterten.
Starkes Debüt von Bürki
Im Tor der Schweizer zeigte Roman Bürki ein starkes Debüt. Bereits nach 55 Sekunden war der Stellvertreter von Yann Sommer ein erstes Mal gefordert gewesen, als er den Abschlussversuch von Lewandowski mit den Fingerspitzen am Tor vorbei lenkte. Auch in der Folge intervenierte der Schweizer Keeper mehrmals brillant, meistens gegen Lewandowski. Den Bayern-Stürmer bekamen die Schweizer Innenverteidiger Fabian Schär und Steve von Bergen nicht in den Griff. Vor dem 2:1 führte ein Foul von Bürki an Lewandowski knapp ausserhalb des Strafraums zum Freistoss, den Milik mit einem herrlichen Schlenzer verwertete. Beim 1:1 kurz vor der Pause war Bürki ohne Schuld geblieben, als Jedrzejczyk im Anschluss an einen Corner mit dem Kopf traf.
Die beiden Teams boten vor gut 40’000 Zuschauern im EM-Stadion in Wroclaw einen vor allem in der ersten Halbzeit spektakulären Schlagabtausch. Die Schweizer setzten vor allem im Offensivbereich ihre aufsteigende Tendenz fort. Gastgeber Polen zeigte, warum es seine EM-Qualifikationsgruppe ungeschlagen vor Deutschland anführt, und setzte die SFV-Auswahl phasenweise stark unter Druck.
Polen – Schweiz 2:2 (1:1)
Miejski, Wroclaw. – 40’133 Zuschauer. – SR Jakobsson (Isl). – Tore: 4. Drmic (Shaqiri) 0:1. 45. Jedrzejczyk (Rybus) 1:1. 61. Milik (Freistoss) 2:1. 87. Frei (Seferovic) 2:2.
Polen: Boruc (46. Fabianski); Olkowski, Cionek, Glik, Jedrzejczyk; Krychowiak (68. Teodorczyk), Jodlowiec; Kucharczyk (53. Zyro), Zielinski (46. Milik), Rybus; Lewandowski (63. Mila).
Schweiz: Bürki; Lang, Schär, von Bergen, Moubandje; Fernandes (62. Frei), Inler (46. Behrami), Kasami (68. Seferovic); Shaqiri, Drmic (77. Schönbächler), Stocker (62. Mehmedi).
Bemerkungen: 77. Pfostenschuss Milik. 83. Gelb-Rote Karte gegen Zyro (Foul). Polen ohne Blaszczykowski, Grosicki, Piszczek, Wawrzyniak (alle verletzt) und Szczesny (geschont), Schweiz ohne Dzemaili, Lustenberger, Rodriguez, Senderos, Widmer, Xhaka (alle verletzt), Lichtsteiner und Sommer (beide geschont). 750. Länderspiel der Schweizer Verbandsgeschichte, 50. von Gelson Fernandes. Debüt von Roman Bürki. Schweizer Ersatzspieler: Hitz, Mvogo, Djourou. Verwarnungen: 36. Jodlowiec (Foul). 60. Bürki (Foul). 65. Zyro (Foul). 66. Mila (Foul). 70. Broz (Unsportlichkeit). 81. Schönbächler (Foul).