Die Schweiz hat im Rahmen des Steuerabkommens eine weitere Tranche von 254,7 Millionen Euro an Österreich überwiesen, wie dessen Finanzministerin Maria Fekter am Samstag mitteilte. Bereits im Juli hatte die eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) 416,7 Millionen an die benachbarte Alpenrepublik geschickt.
Weitere Tranchen der Abgeltungszahlung sollen nun monatlich bis Juni 2014 erfolgen. Ab März 2014 werde zudem die laufende Quellensteuer auf Kapitalerträge auf Bankkonten oder Wertpapierdepots weitergeleitet, hiess es.
Für Fekter ist das «ein schöner Erfolg für unser Land und alle redlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler». Mit dem Geld könne man den eingeschlagenen Konsolidierungspfad in Richtung Nulldefizit konsequent weiter gehen.
Neben Österreich überweist der Schweizer Fiskus auch an Grossbritannien aufgrund eines Steuerabkommens Gelder. Diese stammen aus der Quellensteuer auf Schweizer Bankkonten oder Wertschriftendepots von britischen respektive österreichischen Steuerpflichtigen.
Dadurch wird die Steuerpflicht aus Sicht der zwei Länder erfüllt, die Personen bleiben aber anonym. Der mit Grossbritannien vereinbarte Steuersatz beträgt zwischen 21 und 41 Prozent. Schwarzgeld aus Österreich wird mit 15 bis 38 Prozent besteuert.
Als Alternative können die Steuerpflichtigen ihre Vermögen auch offenlegen. In diesem Zusammenhang erhielt die ESTV früheren Angaben zufolge fast 30’000 Meldungen. Die Steuerpflichtigen deklarierten Vermögen im Wert von 6,4 Milliarden Franken (Grossbritannien) beziehungsweise 5,4 Milliarden Franken (Österreich).
Die Steuerverwaltung überweist monatlich bis Juni 2014 Quellensteuern an die beiden Länder und leitet die Selbstdeklarationen weiter.
Ab März 2014 wird die ESTV auch Quellensteuern auf Kapitaleinkünften österreichischer und britischer Steuerpflichtigen überweisen. Die Steuersätze für Briten betragen zwischen 27 und 48 Prozent. Für österreichische Kunden gilt ein Satz von 25 Prozent.