Schweiz und EU unterzeichnen Kooperationsabkommen zu Galileo

Die EU und die Schweiz haben in Brüssel ein Abkommen zu den Satellitennavigationsprogrammen Galileo und EGNOS unterzeichnet. Mit den europäischen Systemen soll eine Alternative zum US-amerikanischen Navigationssatellitensystem GPS entstehen.

Satellit GIOVE-B des Satellitennavigationssystems Galileo (Archiv) (Bild: sda)

Die EU und die Schweiz haben in Brüssel ein Abkommen zu den Satellitennavigationsprogrammen Galileo und EGNOS unterzeichnet. Mit den europäischen Systemen soll eine Alternative zum US-amerikanischen Navigationssatellitensystem GPS entstehen.

Dadurch wird der Abhängigkeit europäischer Benutzer von dem durch das US-Militär kontrollierten GPS ein Ende gesetzt. Zugleich wird die Verfügbarkeit der Daten sowohl in Friedens- als auch in Krisenzeiten sichergestellt.

Das europäische System soll zudem eine präzisere Navigation als das GPS ermöglichen. Vorgesehen ist eine Positionsgenauigkeit von weniger als fünf Metern.

Galileo besteht insgesamt aus 30 Satelliten und zugehörigen Bodenstationen. Das System soll dereinst fünf verschiedene Dienste anbieten, darunter ein frei zugängliches Signal, einen Dienst für Marktanwendungen sowie Anwendungen im Bereich Sicherheit und Notfall.

EGNOS seinerseits ist ein regionales System, das die Signale von globalen Satellitenkonstellationen in Bezug auf ihre Genauigkeit und Zuverlässigkeit verbessert. Das System besteht aus drei Satelliten und einem Netz von Bodenstationen in Europa und Nordafrika. Dieses ist seit März 2011 in Betrieb.

Zunehmende Bedeutung

Das Abkommen wurde vom Schweizer EU-Botschafter Roberto Balzaretti und dem litauischen Botschafter ArÅ«nas VičiÅ«nas für die EU unterzeichnet.

Mit der Unterzeichnung sichert sich die Schweiz eine lückenlose Beteiligung am weiteren Aufbau und dem Betrieb der Satellitennavigationssysteme. Im Gegenzug beteiligt sie sich mit rund 34 Mio. Fr. an den jährlichen Kosten.

«Der Markt für Satellitennavigation gewinnt zunehmend an Bedeutung», schreibt der Bund auf seiner Webseite. Neben den Bereichen Flug-, Strassen- und Schiffsverkehr werde sie künftig auch bei Rettungseinsätzen, beim Transport von wertvollen oder gefährlichen Gütern oder bei topografischen Vermessungen zunehmend zur Anwendung kommen.

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