Das erste Länderspiel der Schweizer Nationalmannschaft im WM-Jahr endet mit einem Remis. Die Schweiz und Kroatien trennen sich in der ausverkauften AFG-Arena in St. Gallen 2:2.
Stürmer Josip Drmic empfahl sich mit zwei Toren in der ersten Halbzeit (33./41.) für die kommenden Länderspiele (30. Mai und 3. Juni jeweils in Luzern gegen Jamaika und Peru) für einen weiteren Startplatz. Aus kroatischer Sicht war Ivica Olic zweimal erfolgreich. Der 34-jährige Stürmer vom Bundesligisten VfL Wolfsburg traf jeweils zum Ausgleich (40./55.).
Bereits vor dem Spiel gegen das Heimatland seiner Eltern stand Drmic im Mittelpunkt und er spielte sich in den 90 Minuten in der ausverkauften Arena in den Vordergrund. Er bestätigte seine hervorragende Form aus der Bundesliga auch im Nationalteam. Die Art wie er die Schweiz zweimal in Führung brachte, war beeindruckend. Nach einem Abspielfehler im Mittelfeld der Kroaten dribbelte er Verteidiger Vedran Corluka an der Strafraumgrenze aus und schloss mit links unhaltbar ab. Und kurz vor der Pause erlief er ein weites Zuspiel von Gökhan Inler und bezwang den kroatischen Keeper Danijel Subasic ein zweites Mal fast spielend leicht. Der 21-Jährige Schwyzer war die positivste Erscheinung für Nationalcoach Ottmar Hitzfeld.
Die Schweizer Überlegenheit dauerte knapp 60 Minuten, zumindest so lange, bis das in Testspielen gewohnte eifrige Wechseln begann. Es ist daher aussagekräftig, dass der Schweiz vieles gelang in einem Spiel, das «die Phase des Feinschliffs im Hinblick auf die WM» einläutete, wie sich Ottmar Hitzfeld vor dem Spiel ausgedrückt hatte. Es ist aber auch ärgerlich, dass sich die Schweizer in der ersten Stunde resultatmässig keinen Vorteil verschafften. Dazu machten sie in der Abwehr zwei Fehler zu viel und wurden durch die Effizienz der Kroaten bestraft. Beim 1:1 verfehlten Johan Djourou und Steve von Bergen den Corner von der linken Seite und reagierte auch Inler vor dem Tor nicht rasch genug. Beim 2:2 unterlief Lichtsteiner ein Fehler beim Stellungsspiel, so dass der schnellen Olic entwischen konnte.
Aus der Startformation war Innenverteidiger Djourou der Schwächste. Der HSV-Abwehrspieler wirkte unsicher, machte in der Spielauslösung Fehler und geriet im Zweikampf meist in Bedrängnis. Wenn alles so läuft, wie es sich Hitzfeld vorstellt, wird Djourou der einzige der St. Galler Formation sein, der im WM-Startspiel am 15. Juni gegen Ecuador nicht von Beginn weg dabei sein wird. An seiner Stelle ist der Basler Abwehrchef Fabian Schär vorgesehen, der im Moment aber noch an den Folgen einer Operation an der Patellasehne laboriert. Seine Rückkehr tut Not.
Telegramm:
Schweiz – Kroatien 2:2 (2:1). – AFG-Arena, St. Gallen. – 17’200 Zuschauer (ausverkauft). – SR Ferreira Campos (Por). – Tore: 33. Drmic 1:0. 39. Olic 1:1. 40. Drmic (Inler) 2:1. 54. Olic 2:2. – Schweiz: Benaglio; Lichtsteiner (62. Lang), Djourou, Von Bergen, Rodriguez; Behrami (46. Schwegler), Inler (62. Dzemaili); Shaqiri (46. Mehmedi), Xhaka (79. Gavranovic), Stocker (79. Barnetta); Drmic. – Kroatien: Subasic; Srna, Corluka, Lovren (57. Schildenfeld), Pranjic; Rakitic (88. Vukojevic), Males (57. Modric); Perisic (75. Milic), Kovacic (57. Eduardo), Olic; Jelavic (46. Mandzukic). – Verwarnungen: 42. Lichtsteiner (Foul). 86. Olic (Foul).