Bundespräsident Johann Schneider-Ammann weilt auf Staatsbesuch in Mexiko. Am Donnerstagnachmittag nimmt der Bundesrat an der Gründung der schweizerisch-mexikanischen Handelskammer teil.
«Mexiko ist unser zweitwichtigster wirtschaftlicher Partner in Lateinamerika. Wir wollen unter anderem unsere bilateralen Beziehungen weiter verstärken. Dazu gehört auch die Gründung der schweizerisch-mexikanischen Handelskammer», sagte der Bundespräsident gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Neben Schneider-Ammann nehmen an der Gründungszeremonie in Mexiko-Stadt auch Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo Villareal sowie rund 30 Firmenchefs teil, darunter Sebastian Conde, CEO von Givaudan Mexico.
Exportwaren mit hohem Mehrwert
Wie rege der wirtschaftliche Austausch zwischen den beiden Ländern schon heute ist, zeigt ein Blick auf die Aussenhandelsstatistik. 2015 exportierten Schweizer Firmen Produkte im Wert von 1,4 Milliarden Franken nach Mexiko.
Dabei handelt es sich hauptsächlich um Waren mit hohem Mehrwert, wie pharmazeutische und chemische Produkte, Vitamine und Diagnostika, Maschinen, Apparate und Elektronik sowie Uhren und Präzisionsinstrumente.
Doch auch das Importvolumen aus Mexiko ist mit 1,1 Milliarden Franken beträchtlich. Die Schweiz führt vor allem chemische Produkte, Autos, landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Kaffee, Honig und Bier und in geringerem Masse Maschinen aus Mexiko ein.
Die Schweiz ist für Mexiko zudem der achtgrösste Investor im Land. Die Direktinvestitionen wiesen per Ende 2014 einen Bestand von 7,6 Milliarden Franken auf. Insgesamt beschäftigen Schweizer Unternehmen in Mexiko über 30’000 Angestellte.
Freihandelsabkommen als Katalysator
Als Katalysator für den Handel wirkte das im Jahr 2001 unterzeichnete Freihandelsabkommen zwischen Mexiko und den EFTA-Staaten, zu denen auch die Schweiz gehört.
Das Abkommen eröffnete der Schweizer Wirtschaft einen vergleichbaren Zugang zum mexikanischen Markt wie ihn zuvor bereits die EU, die USA und Kanada hatten. Nach einer schrittweisen Reduktion der Zölle ist der Handel mit Industriewaren, Produkten der chemischen Industrie sowie Pharmazeutika und Dienstleistungen seit 2007 zollfrei.
Nun soll das in die Jahre gekommene Abkommen den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Entsprechende Verhandlungen sind bereits angelaufen. Die Erneuerung des Abkommens kommt am Freitag auch beim offiziellen Empfang von Bundespräsident Schneider-Ammann bei Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto zur Sprache.