Schweiz und Polen unterstreichen gute Wirtschaftsbeziehungen

Bundesrat Johann Schneider-Ammann und der polnische Vizepremier- und Wirtschaftsminister Waldemar Pawlak haben am Donnerstag in Warschau vor den Medien die Wichtigkeit der bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen betont.

Polens Wirtschaftsminister Waldemar Pawlak (l) und Bundesrat Johann Schneider-Ammann (Bild: sda)

Bundesrat Johann Schneider-Ammann und der polnische Vizepremier- und Wirtschaftsminister Waldemar Pawlak haben am Donnerstag in Warschau vor den Medien die Wichtigkeit der bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen betont.

Zuvor tauschten Wirtschaftsvertreter sich an einem runden Tisch über ihre Bedürfnisse aus. Den Schweizern gehe es dabei vor allem um Transparenz, weniger Bürokratie und mehr Innovationen. Beide Länder wollen an einem nächsten runden Tisch nun über Energiefragen diskutieren.

Bundesrat als Türöffner

Mit seiner Wirtschaftsmission in Polen verfolge er drei Ziele, sagte Bundesrat Schneider-Ammann. Nebst dem persönlichen Kennenlernen gehe es ihm darum, mitzuhelfen, die bereits guten Handelsbeziehungen noch zu stärken und drittens den Schweizer Unternehmen Türen zu öffnen.

Letztlich seien es die Unternehmen, die die wirtschaftlichen Beziehungen qualitativ und quantitativ verbessern. Im vergangenen Jahr haben die beiden Ländern ein Handelsvolumen von rund 3,3 Mrd. Franken erreicht – nach einem krisenbedingten Einbruch 2009 eine markante Steigerung.

Er habe sich darum ausserordentlich gefreut, am Donnerstagmorgen einen runden Tisch mit Wirtschaftsvertretern eröffnet zu haben, sagte Schneider-Ammann. Transparenz und damit verbundene offene Märkte und mehr Wettbewerb sowie Innovation haben dabei im Zentrum gestanden.

„Wir kennen die europäischen Herausforderungen“, sagte Schneider-Ammann mit Blick auf die Schuldenkrise. Zudem sei der Wechselkurs eine Herausforderung. „Das Rezept heisst Innovation, Innovation, Innovation“.

Fragen von polnischen Journalisten nach einer neuen Untergrenze für das Euro-Franken-Paar beantwortete Schneider-Ammann mit dem Verweis auf die Unabhängigkeit der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Seit vergangenem September gilt eine Untergrenze von 1,20 Franken.

Austausch über die Wissenschaft

Als nächstes wollen die beiden Länder nun einen runden Tisch für die Wissenschaft ins Auge fassen. Als möglicher Durchführungsort käme zum Beispiel das Cern in Genf in Frage, das in Polen gut bekannt ist. Thematisch könnte die Energiefrage im Zentrum stehen, sagte Schneider-Ammann.

Während die Schweiz aus der Atomenergie aussteigen will, plant Polen den Bau von zwei Kernkraftwerken. Es zeichne sich eine interessante Zusammenarbeit ab, sagte Waldemar Pawlak.

Generell unterstrich er das Interesse an guten Beziehungen mit der Schweiz. „Wir schätzen die Zusammenarbeit mit den Unternehemn aus der Schweiz sehr, denn sie spielen eine grosse Rolle in der polnischen Investitionslandschaft“, sagte Pawlak.

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