Bevölkerung und Betriebe in der Schweiz haben 2016 mehr Energie verbraucht als im Vorjahr. Vor allem wurde wegen der Kälte mehr geheizt.
Der Endenergieverbrauch stieg 2016 gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent auf 854’300 Terajoule (TJ), wie das Bundesamt für Energie (BFE) am Donnerstag mitteilte. Der Anstieg sei in erster Linie auf die kühle Witterung zurückzuführen. Die Zahl der Heizgradtage, einem wichtigen Indikator für den Energieverbrauch zu Heizzwecken, nahm gegenüber dem Vorjahr um 6,7 Prozent zu.
Während der Elektrizitätsverbrauch für die Heizungen gegenüber 2015 unverändert blieb, stieg der Verbrauch von Heizöl extra-leicht um 2,4 Prozent an, derjenige von Erdgas um 3,8 Prozent. Die drei Energieträger machten mehr als die Hälfte (53,8 Prozent) des Energieverbrauchs im vergangenen Jahr aus.
Geheizt wurde auch vermehrt mit Holz (+7,6 Prozent). Die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen lag 10,6 Prozent über dem Vorjahreswert, ebenso der Verbrauch von Fernwärme (+6,2 Prozent) und Solarwärme (+3,8 Prozent). Der Anteil dieser erneuerbaren Energieträger am Gesamtverbrauch betrug 9,1 Prozent.
Zugenommen hat auch die energetische Verwendung von Industrieabfällen (+5,9 Prozent) und jener von Petrolkoks (+122,5 Prozent). Abgenommen hat der Kohleverbrauch (-8,1 Prozent) sowie der Verbrauch von schweren Heizölsorten (-52 Prozent). Diese Energieträger machen aber weniger als 1 Prozent am gesamten Energieverbrauch aus.
Mehr Treibstoff verbraucht
Auch die positive Wirtschaftsentwicklung und das anhaltende Bevölkerungswachstum haben zum höheren Energieverbrauch beigetragen, wie das BFE schreibt. So nahm der Treibstoffverbrauch erstmals seit drei Jahren wieder leicht zu – um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Absatz von Dieselöl stieg um 1,1 Prozent, der Benzinverbrauch nahm dagegen um 3,1 Prozent ab.
Flugtreibstoffe wurden 4,7 Prozent mehr verbraucht. Die fossilen Treibstoffe machen gut ein Drittel (34,2 Prozent) am gesamten Endenergieverbrauch aus.
Deutlich angestiegen ist aber wiederum der Verbrauch der biogenen Treibstoffe. Dieser nahm gegenüber 2015 um 72 Prozent zu. Innerhalb der vergangenen drei Jahre hat er sich insgesamt versiebenfacht. Dennoch macht der Anteil der biogenen Kraftstoffe am gesamten Absatz von Benzin und Diesel nur 1,6 Prozent aus (2015: 0,9 Prozent).