Das Schweizer Eishockeyteam kassiert an der WM in Helsinki im dritten Spiel die erste Niederlage. Gegen Gastgeber und Titelverteidiger Finnland verliert die Schweiz 2:5.
Lange Zeit durfte das Team von Trainer Sean Simpson in der mit 12’448 Zuschauern (fast) ausverkauften Hartwall Arena auf einen Erfolg hoffen. Erst ein Doppelschlag von Valtteri Filppula von den Detroit Red Wings (50./52.) zum Schlussstand bedeutete die Entscheidung für den abgeklärten Weltmeister von 2011. Der vierte Gegentreffer, den die Schweizer in Unterzahl kassierten, war besonders bitter. Denn die gegen Goran Bezina ausgesprochene Strafe war zu hart.
Nach einem nervösen Startdrittel zeigten die Schweizer bis zu diesem Doppelschlag keine schlechte Leistung. Mit viel Tempo versuchten sie, die starke finnische Defensive zu überwinden. Das gelang immer wieder – etwa als Andres Ambühl, der beste Schweizer an diesem Abend, in der 26. Minute loszog und den Finnen mit einem satten Handgelenkschuss den ersten Gegentreffer an dieser WM zufügte.
Zum Teil zu überhastet
Den Schweizern ist wenig vorzuwerfen, höchstens, dass sie in einzelnen Situationen zu überhastet agierten. Einer dieser daraus resultierenden Fehler (von Luca Sbisa) führte zum 2:1 für die Finnen nur 21 Sekunden nach Ambühls 1:1. Auf das 1:3 (37.) reagierten dafür die Schweizer rasch. 59 Sekunden nach dem zweiten Treffer von Jarkko Immonen, einer von 15 Weltmeistern aus dem Vorjahr, brachte Roman Wick im Powerplay die Hoffnungen im Schweizer Team wieder zurück.
Das Team von Sean Simpson trifft am Mittwoch auf Olympiasieger Kanada. Aus den letzten fünf Duellen an Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen holten die Schweizer immerhin 8 von 15 Punkten.
Finnland – Schweiz 5:2 (1:0, 2:2, 2:0)
Hartwall Arena, Helsinki. – 12’448 Zuschauer. – SR Jerabek/Lewis (Tsch/Ka), Schrader/Schulz (De). – Tore: 7. Immonen (Niskala, Salmela/Ausschluss Rubin) 1:0. 26. (25:44) Ambühl (Sbisa) 1:1. 27. (26:05) Komarov (Järvinen, Joensuu) 2:1. 37. (36:45) Immonen (Pesonen, Granlund) 3:1. 38. (37:44) Wick (Streit/Ausschluss Joensuu) 3:2. 50. Filppula (Jokinen, Hietanen/Ausschluss Bezina) 4:2. 52. Filppula (Väänänen, Jokinen) 5:2. – Strafen: 4mal 2 plus 10 Minuten (Joensuu) gegen Finnland, 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Finnland: Lehtonen; Hietanen, Mäenpää; Niskala, Salmela; Väänänen, Järvinen; Kukkonen, Jaakola; Jokinen, Mikko Koivu, Filppula; Granlund, Immonen, Pesonen; Joensuu, Kapanen, Komarov; Pyörälä, Kontiola, Pihlström.
Schweiz: Berra; Streit, Sbisa; Du Bois, Bezina; Blindenbacher, Philippe Furrer; Seger, von Gunten; Niederreiter, Ambühl, Wick; Damien Brunner, Romy, Monnet; Rubin, Trachsler, Benjamin Plüss; Hollenstein, Bieber, Rüthemann.
Bemerkungen: Schweiz ohne Simon Moser, Sprunger (beide verletzt), Liniger, Flüeler (beide überzählig) und Stephan (Ersatztorhüter). – Schüsse: Finnland 27 (7-8-12); Schweiz 26 (9-11-6). – Powerplay-Ausbeute: Finnland 2/5; Schweiz 1/4.
Resultate: Weissrussland – Kasachstan 3:2 (0:1, 3:1, 0:0). Finnland – Schweiz 5:2 (1:0, 2:2, 2:0).
Rangliste: 1. Finnland 9. 2. Kanada 7. 3. Schweiz 6. 4. USA 5. 5. Slowakei 3. 6. Weissrussland 3. 7. Frankreich 3. 8. Kasachstan 0.