Schweiz verliert gegen Kanada mit 1:4

Dem Schweizer Nationalteam missglückt die Hauptprobe vier Tage vor dem WM-Startspiel. Das Team von Patrick Fischer verliert gegen Kanada mit 1:4.

Hier wehrt sich Leonardo Genoni erfolgreich gegen Ryan O'Reilly (Bild: sda)

Dem Schweizer Nationalteam missglückt die Hauptprobe vier Tage vor dem WM-Startspiel. Das Team von Patrick Fischer verliert gegen Kanada mit 1:4.

Die kanadische NHL-Auswahl war den Schweizern in Genf von Beginn weg und in allen Belangen überlegen. Nach weniger als sechs Minuten führten die WM-Titelverteidiger und neuerlichen Favoriten bereits 2:0, nach gut 13 Minuten und dem 0:3 aus Schweizer Sicht war die Entscheidung bereits gefallen.

Den einzigen Schweizer Treffer vor 6697 Zuschauern, der grössten Kulisse an einem Heimspiel seit drei Jahren, erzielte Pius Suter nach einem Schuss von Cody Almond in der 19. Minute. Suter profitierte von einem Abpraller des kanadischen Keepers Chad Johnson und erzielte seinen vierten Treffer im zwölften Länderspiel.

Am Ende verloren die Schweizer auch ihre dritte WM-Hauptprobe gegen die Kanadier nach 2012 (2:4 in Kloten) und 2014 (0:4 in Zürich) deutlich. Die klaren Verhältnisse widerspiegelt nicht zuletzt das Schussverhältnis von 17:41 wider. Gegen Kanada treffen die Schweizer am 13. Mai auch in den WM-Gruppenspielen in Paris.

Nervös zum Auftakt

Nach den mehrheitlich ansprechenden Leistungen in der WM-Vorbereitung erlitten die Schweizer ausgerechnet im letzten Test einen Rückschlag. Gegen Kanada darf eine Schweizer Auswahl zwar immer verlieren. Zu denken geben muss Fischer aber, wie nervös und inkonsequent sich die Schweizer in der Startphase präsentierten.

Einen solchen Start dürfen sich die Schweizer am Samstag im ersten WM-Spiel gegen Aufsteiger Slowenien nicht leisten, wenn sie sich nicht erneut blamieren wollen. 2015 gegen Österreich (3:4 n.P.) und 2016 (2:3 n.P.) gegen Kasachstan kassierten die Schweizer jeweils eine peinliche Niederlage zum Auftakt.

Genoni noch nicht in WM-Form

Noch nicht in der Form des Playoff-Finals befindet sich auch Leonardo Genoni. Der Meistergoalie des SC Bern erwischte wie bereits bei seinem letzten Einsatz in der Vorwoche gegen Dänemark (4:5) nicht seinen besten Abend. Den Schuss zum 0:2 musste er unter den Armen passieren lassen, vor dem 0:3 missglückte ihm eine Stockabwehr.

Zwei Torhüter in Topform benötigt die Schweiz aber. Genonis Partner Jonas Hiller feierte zuletzt drei Shutouts in Serie und ist seit über 229 Minuten ungeschlagen. Nach seinen Patzern erhielt Genoni aber genügend Gelegenheiten, um sich zu beweisen. Mehrmals parierte er in der Folge ausgezeichnete Chancen der Kanadier, so zum Beispiel kurz vor der zweiten Pause, als er einen «Buebetrickli»-Versuch von Alex Killorn in extremis abwehrte.

Wenig Torchancen

Nicht nur defensiv offenbarten die Schweizer Mängel, auch im Spiel gegen vorne wollte den Schweizern wenig gelingen. Und wenn sie doch einmal zu Chancen kamen, scheiterten die Stürmer. Denis Malgin (15.), der als einer der wenigen überzeugte, Pius Suter (30.), Thomas Rüfenacht (33.) und Raphael Diaz (39.) vergaben die besten Möglichkeiten.

Relativiert wurde das mangelnde Herausarbeiten von Chancen, dass Fischer drei seiner besten Stürmer pausieren liess. Nebst dem an der Schulter verletzten Denis Hollenstein gewährte Fischer auch Vincent Praplan und Gaëtan Haas eine Pause. Das Trio hatte in den letzten Partien gemeinsam in einer Formation überzeugt.

Am Mittwoch reisen die Schweizer nach Paris. In der französischen Hauptstadt bleiben ihnen danach noch drei Tage, um sich in WM-Form zu spielen.

Schweiz – Kanada 1:4 (1:3, 0:1, 0:0)

Genf. – 6697 Zuschauer. – SR DiPietro/Wiegand, Borga/Kovacs (SUI). – Tore: 5. (4:16) Lee (MacKinnon) 0:1. 6. (5:42) Couturier (Simmonds) 0:2. 14. Giroux 0:3. 19. Suter (Almond) 1:3. 37. Simmonds (Skinner, Giroux/Ausschluss Untersander) 1:4. – Strafen: je 3mal 2 Minuten.

Schweiz: Genoni; Diaz, Marti; Untersander, Kukan; Loeffel, Genazzi; Sutter, Schlumpf; Rüfenacht, Richard, Bodenmann; Brunner, Malgin, Ambühl; Herzog, Schäppi, Suter; Chris Baltisberger, Almond, Suri; Romy.

Kanada: Johnson (30. Pickard); Barrie, De Haan; Demers, Matheson; Lee, Morrissey; Card; O’Reilly, Scheifele, Skinner; Duchene, Giroux, MacKinnon; Simmonds, Couturier, Killorn; Marner, Point, Schenn; Konecny.

Bemerkungen: Schweiz ohne Hollenstein (verletzt), Hiller, Furrer, Paschoud, Praplan, Haas (alle überzählig) und Schlegel (Ersatztorhüter). – Pfostenschuss Point (46.). – Schüsse: Schweiz 17 (7-6-4); Kanada 41 (11-15-15). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 0/3; Kanada 1/3.

Nächster Artikel