24 Stunden nach dem 3:2-Sieg über die Slowakei verspielt das Eishockey-Nationalteam die Chance auf den Turniersieg am Deutschland-Cup. In München unterliegen die Schweizer Deutschland mit 0:2.
Die matchentscheidenden Szenen spielten sich in der Anfangsphase ab. Innerhalb von 49 Sekunden wurden zuerst Denis Hollenstein und danach Romain Loeffel auf die Strafbank geschickt. Die Deutschen nützten die doppelte numerische Überlegenheit zum Führungstor durch Christoph Ullmann in der 5. Minute. Ullmann drückte den Puck nach einem Abpraller nach einem Slapshot von Thomas Greilinger über die Linie. Im ähnlichen Stil, wie die Schweizer am Freitag gegen die Slowakei die ganz frühe Führung nicht mehr aus der Hand gegeben hatten, brachten auch die Deutschen den knappen Vorsprung über die Zeit. Das siegsichernde 2:0 fiel 7,7 Sekunden vor Schluss durch Philip Gogulla mit einem Schuss ins leere Tor.
Das effizientere Powerplay entschied zu Gunsten Deutschlands. Die Turniergastgeber nützten eine von drei Überzahl-Chancen. Das Team von Sean Simpson konnte fünf Mal zum Powerplay antreten, realisierte aber kein Tor und zweimal nicht einmal einen Torschuss.
Viele Torchancen boten sich den Schweizern nicht. Kevin Romy besass zwei gute Szenen im ersten Abschnitt (12.), Denis Hollenstein die beste Möglichkeit im zweiten Abschnitt (33.) und Julian Walker sah im Schlussabschnitt seinen erfolgversprechenden Abschlussversuch von Dennis Endras abgewehrt (43.). Viel gelang den Schweizern an diesem Nachmittag nicht. Bezeichnend für das Schweizer Spiel war eine Szene nach 52 Minuten. Simon Bodenmann wollte Fabian Schnyder lancieren, der solo auf den deutschen Goalie hätte losziehen können. Just im Moment des Passes brach aber Bodenmanns Stock. 20 Sekunden vor der Schlusssirene und unmittelbar vor dem 0:2 besass Ryan Gardner aus kurzer Distanz die allerbeste Schweizer Chance.
Zum Abschluss des Deutschland-Cup treffen die Schweizer am frühen Sonntagnachmittag noch auf das Team Canada, das sich grösstenteils aus Kanadiern der Deutschen Eishockey-Liga rekrutiert. Die Schweizer können das Turnier nicht mehr gewinnen.
Im Abendspiel unterlagen die Kanadier der Slowakei mit 2:5.
Deutschland – Schweiz 2:0 (1:0, 0:0, 1:0)
Olympia-Eishalle, München. – 5500 Zuschauer (ausverkauft). – SR Gebei/Schütz (Un/De), Hofer/Lajoie (De). – Tore: 5. Ullmann (Greilinger, Moritz Müller/Ausschlüsse Hollenstein, Loeffel) 1:0. 60. (59:53) Gogulla (Michael Wolf, Baxmann) 2:0 (ins leere Tor). – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Deutschland, 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Deutschland: Endras; Baxmann, Hördler; Nikolai Goc, Moritz Müller; Ondruschka, Benedikt Kohl; Petermann, Akdag; Flaake, Festerling, David Wolf; Michael Wolf, Ullmann, Gogulla; Kink, Mauer, Pietta; Hospelt, Marcel Müller, Greilinger.
Schweiz: Berra; Blum, von Gunten; Grossmann, Loeffel; Chiesa, Geering; Kparghai, Tim Ramholt; Simon Bodenmann, Romy, Hollenstein; Wick, Ambühl, Bürgler; Pestoni, Walker, Suri; Rubin, Gardner, Fabian Schnyder.
Bemerkungen: Schweiz ohne Martin Gerber (Ersatzgoalie), Stancescu und Patrik Bärtschi (beide überzählig). – Timeout Schweiz (59:15). – Powerplay: Deutschland 1/3; Schweiz 0/5.
Rangliste (2 Spiele): 1. Deutschland 6. 2. Schweiz 3. 3. Slowakei 3. 4. Kanada 0. – Resultate vom Freitag: Slowakei – Schweiz 2:3 (0:1, 1:2, 1:0). Deutschland – Kanada 3:2 (0:0, 1:0, 2:2). – Die letzten Spiele. Sonntag: Kanada – Schweiz (13.00 Uhr). Deutschland – Slowakei (17.00).