Die Schweiz will den Kampf gegen den illegalen Handel mit den Schals aus der streng geschützten Tibetantilope verstärken. Trotz eines weltweiten Verbots wurden hierzulande letztes Jahr mehr als 70 Schals beschlagnahmt. Helfen soll die internationale Zusammenarbeit.
Wollschals der Tibetantilope gelten als die wertvollsten, feinsten und wärmsten der Welt. Für die Herstellung eines einzigen reinen Schals müssen zwei bis fünf Antilopen getötet werden.
Da es unmöglich sei, die Tiere für die Schur zu domestizieren, würden sie von Wilderern getötet, schreibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in einer Mitteilung vom Dienstag. Dies habe die Population der Tibetantilope um 90 Prozent dezimiert.
Der Bund erachtet die in der Schweiz beschlagnahmten Schals nur als Spitze des Eisbergs eines illegalen internationalen Handels. Um diesen wirksam zu bekämpfen und die Kriminellen zu verfolgen, sei eine internationale Zusammenarbeit und Vernetzung von entscheidender Bedeutung, führten die Vertreter des Bundes vor den Medien aus.
Der internationale Handel mit der Tibetantilope und ihren Erzeugnissen ist bereits seit 1979 verboten. Die Antilope wird damit geschützt wie der Elefant, der Tiger oder das Nashorn. Bei Verstössen gegen das Übereinkommen über den Handel mit geschützten Arten verfolgt die Schweiz eine Null-Toleranz-Politik.