Gegen Kanada startet das Schweizer Nationalteam heute Abend in die zweite Phase des WM-Turniers von Paris. In den restlichen drei Partien gegen jeweils favorisierte Gegner sind Punkte gefordert.
Viermal ist die Schweiz bisher an dieser WM als Favorit in die Partie gestiegen. Dreimal steigt sie nun gegen die Kanadier sowie gegen Finnland (am Sonntag) sowie zum Abschluss gegen Tschechien (Dienstag) als Aussenseiter in ein Spiel. Gefordert sind voraussichtlich drei Punkte. Ansonsten wird das Team von Trainer Patrick Fischer die K.o.-Phase wie im Vorjahr wohl verpassen.
Von den Schweizern ist eine Steigerung gefordert. «Es erwarten uns nun ganz klar Gegner von einem anderen Kaliber. Aber es ist alles möglich», sagte Fischer. «Klar hätten wir nach den ersten vier Spielen mehr als die neun Punkte gewollt, aber zu wenig Punkte haben wir sicher trotzdem nicht gewonnen.»
Verbesserungspotenzial sieht Fischer primär im Powerplay («vor den Augen des gegnerischen Torhüters war zu wenig Verkehr») und beim Forechecking («bisher wurden unsere falschen Entscheide nicht bestraft»).
Letzter «grosser» Sieg mehr als drei Jahre zurück
Nicht nur an der WM 2013, als die Schweizer auf dem Weg zur Silbermedaille Schweden, Tschechien und Kanada besiegt hatten, bewiesen die Schweizer in der Vergangenheit, dass sie sogenannt «Grosse» schlagen können.
Der letzte Sieg gegen eine der Top-6-Mannschaften liegt allerdings bereits mehr als drei Jahre zurück. An den Olympischen Spielen in Sotschi siegten die Schweizer unter Sean Simpson gegen die Tschechen 1:0.
An den letzten drei Weltmeisterschaften reichte es höchstens zu einzelnen Punkten – wie 2014 in Minsk beim 2:3 nach Penaltyschiessen gegen Finnland, 2015 in Prag gegen Schweden (1:2 n.V.) und Tschechien (1:2 n.P.) oder 2016 in Moskau erneut gegen die Schweden (2:3 n.V.).
Die Zuversicht bei den Schweizern ist nicht gewichen. «Unser Level ist hoch. Wir haben 13 der letzten 17 Länderspiele gewonnen und dabei in fast jedem Spiel nur wenig zugelassen. Wenn wir 60 Minuten lang defensiv absolut diszipliniert spielen, dann liegen Punkte drin. Und wir lernen jeden Tag», so Fischer.
Der schwierigste Gegner zuerst
Mit Kanada steht der schwierigste der drei Gegner als erstes auf dem «Speiseplan» (Fischer). Gegen den Olympiasieger, der in Köln und Paris den dritten WM-Titel in Folge anstrebt, haben die Schweizer zum Abschluss der Vorbereitung «eins aufs Dach» (Damien Brunner) erhalten (1:4).
Viel spricht auch in Paris nicht für die Schweiz. Die Kanadier haben noch keinen Punkt abgegeben und dürften eher noch stärker geworden sein. Am Donnerstag allerdings gerieten sie gegen Gastgeber Frankreich (3:2) in arge Bedrängnis. «Wir mussten zusammenstehen und dagegen halten. Diese Partie wird uns auf unserem Weg an diesem Turnier aber nützen», sagte der kanadische Verteidiger Jason Demers.
Auf nachlassende Kanadier dürfen die Schweizer also nicht hoffen. Ein Blick in die Statistik lohnt sich schon eher: Von den letzten acht WM- oder Olympia-Begegnungen gewannen die Schweizer immerhin deren drei, zwei weitere Male gab es immerhin einen Punkt.