Schweiz wegen Freihandelsabkommen EU-USA nicht unter Druck

Ein mögliches Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA setzt die Schweiz aus Sicht von Bundesrat Johann Schneider-Ammann nicht unter Druck. Die Rahmenbedingungen für die Schweizer Wirtschaft seien gut.

Bundesrat Johann Schneider-Ammann (Archiv) (Bild: sda)

Ein mögliches Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA setzt die Schweiz aus Sicht von Bundesrat Johann Schneider-Ammann nicht unter Druck. Die Rahmenbedingungen für die Schweizer Wirtschaft seien gut.

«Die Schweizer Wirtschaftszweige kommen gut zurecht», sagte Schneider-Ammann am Samstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda in Washington. Falls das Abkommen zustande komme, sei die Schweiz aber herausgefordert. Wichtig sei, dass der Schweiz dadurch keine Nachteile entstünden, erklärte der Bundesrat.

Die EU und die USA führen zurzeit Gespräche über eine Vereinbarung, die den Handel zwischen den Wirtschaftsräumen vereinfachen würde. Ein Abkommen würde frühestens im Jahre 2016 in Kraft treten.

Fortschritte in Doha-Runde nötig

Die Schweiz sei an offenen Märkten interessiert, betonte der Bundesrat. Deshalb sei wichtig, dass im Dezember in Bali bei den Doha-Verhandlungen über die Liberalisierung des Welthandels Fortschritte erzielt würden, sagte Schneider-Ammann.

Die Verhandlungen unter Federführung der Welthandelsorganisation (WTO) sind wegen unterschiedlichen Vorstellungen von Industrie- und Schwellenländern blockiert.

Bundesrat Johann Schneider-Ammann ist wegen der Frühjahrskonferenz von IWF und Weltbank nach Washington gereist. Im Rahmen dieses Aufenthalts unterzeichnete er auch zwei Abkommen über je 2,5 Mio. Franken für Weltbankprojekte.

Die von der Schweiz unterstützten Initiativen der Weltbank und deren Privatsektor-Ableger IFC befassen sich mit der Bewertung und Berücksichtigung natürlicher Ressourcen in Entwicklungsländern, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) am Samstag in einem Communiqué mitteilte.

Zusammen mit Schneider-Ammann weilen auch Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf und Nationalbankpräsident Thomas Jordan in Washington.

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