Unter den Staaten, die weltweit Klein- und Leichtwaffen exportieren, ist die Schweiz die transparenteste Händlerin. Dies geht aus dem am Dienstag in Genf vorgestellten Jahresbericht des Instituts für Internationale Studien und Entwicklung (HEID) hervor.
Iran, Nordkorea, Saudiarabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind demnach ganz hinten auf der Rangliste. Laut dem gemeinsamen Bericht des HEID-Instituts und der Universität von Cambridge gehören nebst der Schweiz auch Rumänien und Serbien zu den weltweit transparentesten Kleinwaffen-Händlern. Danach folgen die Niederlande, Grossbritannien und Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Transparenz in 14 Ländern verbessert, in 17 Ländern jedoch verschlechtert, schreiben die Autoren.
Die Schweiz war 2010 zudem die fünftgrösste Exporteurin von kleinen und leichten Waffen, nach den USA, Deutschland, Italien und Brasilien. Die USA erreichten als grösste Exporteurin bloss den 14. Transparenz-Rang von insgesamt 55. Damit liegen sie aber noch vor den anderen grossen Exporteuren wie Israel (Rang 31), Brasilien (42), China (44) oder Russland (47).
Gefährlicher Alltag
Laut der Studie befinden sich von den rund 875 Millionen Schusswaffen, die weltweit vorhanden sind, etwa 75 Prozent im Besitz von Zivilpersonen. Jährlich kommen demnach etwa 526’000 Personen infolge von Waffengewalt ums Leben, aber nur 10 Prozent unter ihnen verlieren ihr Leben in Konflikt- und Krisengebieten.
Der Bericht geht ausführlich auf den Gebrauch von Schusswaffen ausserhalb von bewaffneten Konflikten ein. Dazu zählen beispielsweise Fälle ehelicher Gewalt, Bandenkriege in Nicaragua oder die Kriminalität in Südafrika. Die Autoren haben ihrem Bericht entsprechend den Titel «Alltagsgefahren» gegeben.