Schweiz weiterhin mit weltweit höchstem Pro-Kopf-Vermögen

Nirgends auf der Welt ist das Pro-Kopf-Vermögen so hoch wie in der Schweiz. Ende 2012 lag hierzulande das durchschnittliche Netto-Geldvermögen bei 174’890 Franken.

Leder und Pelz: Zeichen der ganz Reichen – und zu denen gehört die Schweiz gemäss dem Pro-Kopf-Vermögen (Symbolbild). (Bild: sda)

Nirgends auf der Welt ist das Pro-Kopf-Vermögen so hoch wie in der Schweiz. Ende 2012 lag hierzulande das durchschnittliche Netto-Geldvermögen bei 174’890 Franken.

Die Schweiz bleibt an der Spitze des globalen Pro-Kopf-Vermögens: Das durchschnittliche Vermögen liegt gemäss dem «Global Wealth Report» des Versicherungskonzerns Allianz bei bei 174’890 Franken. Die Schweiz liegt damit weiterhin auf der Rangliste der reichsten Länder vor den USA und Japan.

Das Brutto-Pro-Kopf-Vermögen der Schweizer legte im vergangenen Jahr um 6,2 Prozent zu und lag damit um beinahe einen Prozentpunkt über dem westeuropäischen Durchschnitt. Netto verbuchten die Schweizer Privathaushalte sogar einen Zuwachs von 7,4 Prozent, kommt die Studie zum Schluss. Dieser Zuwachs sei auch von der starken Aufwertung des Frankens getrieben worden, der als «Fluchtwährung» seit der Krise gegenüber dem Euro gut 37 Prozent dazugewonnen habe.

Auf einen grösseren Zeitraum hin betrachtet fällt die Bilanz jedoch magerer aus. Von 2001 bis 2012 wuchs das Netto-Geldvermögen pro Kopf durchschnittlich um lediglich 0,5 Prozent pro Jahr.

Hohe private Verschuldung

Gleichzeitig mit dem Vermögen weist die Schweiz auch die weltweit höchste Verschuldungsrate auf. In der Schweiz lag die private Verschuldung Ende 2012 bei durchschnittlich rund 93’800 Franken pro Kopf und damit so hoch wie in keinem anderen Land der Welt.

Gemessen in Prozent der Wirtschaftsleistung lag der Verschuldungsgrad bei 124 Prozent, weltweit war nur in den Niederlanden (139,1 Prozent) und Dänemark (148,5 Prozent) die Schuldenquote noch höher.

So reich wie noch nie

Global betrachtet sind waren die Menschen rund um den Globus Ende 2012 so reich wie nie zuvor. Das Geldvermögen der privaten Haushalte inklusive Aktien, Anlagen und Versicherungsansprüche stieg im letzten Jahr brutto um 8,1 Prozent auf das Rekordniveau von 136,9 Billionen Franken. Treiber war insbesondere die gute Entwicklung an den Aktienmärkten, schreibt die Allianz.

Unter den verschiedenen Anlageklassen schnitten die Bankeinlagen am schwächsten ab. Da aufgrund der extrem niedrigen Zinsen in vielen Ländern kaum Wertsteigerungen im Portfolio anfielen, sei dieses Wachstum auf «frische» Anlagegelder zurückzuführen.

Zum Zuwachs der Geldvermögen trugen alle Regionen bei: Am höchsten fiel das Plus mit knapp 16 Prozent in Asien (ohne Japan) aus, auch Lateinamerika und Osteuropa wuchsen zweistellig. Dank boomender Börsen erzielten auch Nordamerika und krisengeplagte Westeuropa deutliche Zuwächse.

Immer mehr Arme in Industrienationen

Trotz der grösseren Vermögenssumme ist in den etablierten Industrieländer hat die Kluft zwischen Arm und Reich weiter zugenommen. «Die Verteilung der Vermögen wird durch Krise und Niedrigzinsen in Mitleidenschaft gezogen», schreibt die Allianz. So nahm die Zahl der Menschen, die ein Geldvermögen von umgerechnet weniger als 6033 Franken besassen, in den USA, den Ländern der Euro-Zone und Japan um 67 Millionen zu und machen damit etwa 30 Prozent der Bevölkerung aus. Zugleich nahm die Zahl der Reichen mit einem Vermögen von mehr als 29’000 Euro um 30 Millionen ab.

Die Verteilung des Vermögens ist in der Schweiz so einseitig wie in kaum einem anderen Land: Die Schweiz hat anteilsmäs­sig drei Mal so viel Dollar-Millionäre wie etwa die USA oder Deutschland, zwölf Mal mehr als Italien.

Erfreulicher verlief die Entwicklung in den ärmeren Ländern: 2012 stieg dort die Zahl der Mitglieder der globalen Mittelschicht (privates Vermögen zwischen 4’900 und 29’000 Euro) um 140 Millionen Personen, am stärksten in China.

Heute kommt jedes zweite Mitglied der globalen Vermögensmittelklasse aus dem asiatischen Raum. Der Anteil Nordamerikas und Westeuropas an der globalen Vermögensmittelklasse ist in den letzten Jahren unter 30 Prozent gefallen. Im Jahr 2000 hatte er noch knapp 60 Prozent ausgemacht.

Warum der Mittelstand Ende Monat blank ist, haben wir in unserer Wochenausgabe vom 7. Dezember 2012 ausgeleuchtet. Hier die wesentlichen Artikel zum Thema:

Was wir einnehmen, und was wir ausgebenZum Mittelstand zählt, wer seinen Lebensunterhalt aus eigener Kraft finanzieren kann. Wie Budget-Beispiele zeigen, garantiert ein guter Lohn längst nicht ein gut gefülltes Sparkässeli.

Das hat keiner verdientGute Ausbildung, Doppelverdiener, aber Kinder. Der Mittelstand strampelt vergebens. Er wird überall geschröpft. Von

Keine Partei ohne Rezept für den Mittelstand – Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung gehört zum Mittelstand. Deshalb stünde eine Partei, die ihn nicht anspricht, auf verlorenem Posten.

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