Der weltweite Ausstoss von hochgiftigem Quecksilber soll künftig eingedämmt werden. Mit diesem Ziel begann heute im japanischen Kumamoto eine dreitägige internationale Konferenz, auf der eine bereits im Januar abschliessend ausgehandelte Quecksilber-Konvention der UNO unterzeichnet werden soll.
Die Schweiz will das globale Umweltabkommen zur Reduktion von hochgiftigem Quecksilber am Donnerstag als einer der ersten Staaten unterzeichnen. Bundesrätin Doris Leuthard reist dazu heute nach Kumamoto.
Wie viele und welche der rund 140 vertretenen Länder das Abkommen ebenfalls unterzeichnen, war zunächst nicht bekannt. Die sogenannte Minamata-Konvention tritt mit der Ratifizierung durch den 50. Vertragsstaat in Kraft.
Dies dürfte laut Vertretern des UNO-Umweltprogramms (UNEP) drei bis fünf Jahre dauern. Die Schweiz hatte sich massgeblich für das Zustandekommen der Konvention eingesetzt. Diese schränkt die Produktion von Quecksilber und dessen Verwendung bei der Herstellung von Produkten und in industriellen Prozessen ein.
Verschmutzung von Böden und Wasser
Quecksilber ist ein hochgiftiges, umwelt- und gesundheitsschädigendes Schwermetall. Es reichert sich im menschlichen Organismus an und kann insbesondere das Nervensystem und das Immunsystem schädigen. Aufgenommen wird Quecksilber unter anderem durch den Verzehr von Meeressäugern wie Walen und Delfinen.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) begrüsste das Engagement der Schweiz zur Reduktion der Quecksilber-Emissionen. Gleichzeitig forderte sie den Bundesrat in einem Communiqué auf, den Import von «schmutzigem Gold» zu verbieten – also Gold, dass durch den Einsatz von Quecksilber gewonnen wird und gemäss GfbV die grösste Quelle für die Verschmutzung von Böden und Wasser durch das Schwermetall darstellt.